Deutsche Post DHL mit beschleunigtem Wachstum im zweiten Quartal – Ergebnisprognose für das Gesamtjahr erhöht
– EBIT vor Einmaleffekten im zweiten Quartal um 95,7 Prozent auf 503 Millionen Euro verbessert – Konzerngewinn bei 81 Millionen Euro
– Konzernumsatz um 15,6 Prozent gestiegen – Zweistelliges Wachstum in allen DHL-Bereichen, BRIEF-Umsatz stabil
– Prognose für Gesamtjahr 2010 angehoben: EBIT vor Einmaleffekten zwischen 1,9 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro erwartet
– CEO Frank Appel: „Wir ernten die Früchte unserer Strategie- und Effizienzmaßnahmen“
Der weltweit führende Post- und Logistikkonzern, Deutsche Post DHL, hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2010 ein zweistelliges Umsatzplus verbucht und damit sein Wachstumstempo im Vergleich zum Auftaktquartal noch einmal deutlich erhöht. Zugleich hat der Konzern sein operatives Ergebnis vor Einmaleffekten im Vorjahresvergleich nahezu verdoppelt. Der Anstieg des Konzernumsatzes gegenüber dem zweiten Quartal 2009 um 15,6 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro wurde dabei vom Unternehmensbereich DHL getragen. Hierin spiegeln sich das erfolgreiche Neukundengeschäft, die in Folge der anhaltenden weltwirtschaftlichen Belebung deutlich gestiegenen Transportvolumina sowie positive Währungseffekte in allen DHL-Bereichen wider. Darüber hinaus haben die in den vergangenen beiden Jahren umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen zu höheren Margen geführt und die Rentabilität in allen Unternehmensbereichen gesteigert. Das EBIT vor Einmaleffekten des Konzerns lag mit 503 Millionen Euro 95,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Trotz Einmalbelastungen in Höhe von 250 Millionen Euro, die vor allem im Zusammenhang mit dem Verkauf des nationalen Expressgeschäfts in Frankreich angefallen sind, stieg das Konzernergebnis im zweiten Quartal dennoch um 22,7 Prozent auf 81 Millionen Euro.
„Als Motor des globalen Handels haben wir im zweiten Quartal stark von der Belebung der Weltwirtschaft profitiert. Das gilt insbesondere für die DHL-Bereiche, die sich nachhaltig als Wachstumstreiber für den Konzerngewinn entwickelt haben“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL. „Wir ernten nun die Früchte unserer erfolgreich umgesetzten Strategie- und Effizienzmaßnahmen sowie der weitgehend abgeschlossenen Restrukturierungen.“
Zweites Quartal 2010
Das berichtete EBIT stieg im zweiten Quartal 2010 auf 253 Millionen Euro, nach 109 Millionen Euro im Jahr zuvor. Hierin sind Einmalaufwendungen in Höhe von 250 Millionen Euro enthalten, die vor allem im Zusammenhang mit dem im Juni abgeschlossenen Verkauf des nationalen Expressgeschäfts in Frankreich stehen. Das Finanzergebnis lag mit minus 142 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von minus 8 Millionen Euro. Diese Entwicklung spiegelt jedoch ausschließlich Veränderungen bei der Bewertung der Finanzinstrumente aus dem Postbank-Verkauf wider: Waren in dem Vorjahreswert noch positive Effekte in Höhe von 123 Millionen Euro enthalten, belastete die Neubewertung der Terminkontrakte das Finanzergebnis im zweiten Quartal dieses Jahres mit 22 Millionen Euro. Aufgrund der operativen Verbesserungen stieg der Konzerngewinn nach Minderheiten dennoch im Vorjahresvergleich um 22,7 Prozent auf 81 Millionen Euro. Dies entspricht einem auf 0,07 Euro verbesserten Ergebnis je Aktie (2009: 0,06 Euro).
Investitionen und Cashflow
Die Investitionen des Konzerns sind im zweiten Quartal 2010 um 20,7 Prozent auf 286 Millionen Euro gestiegen (2009: 237 Millionen Euro). Dieser Betrag enthält unter anderem Investitionen in neue Technologien im BRIEF-Bereich wie moderne Briefsortiermaschinen und den E-Postbrief. Der operative Cashflow des Konzerns lag im zweiten Quartal 2010 mit 365 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 46 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung wurde getragen von der Verbesserung des operativen Ergebnisses sowie den im Jahresvergleich deutlich reduzierten Restrukturierungsausgaben im Unternehmensbereich EXPRESS. Der Free Cashflow erreichte im zweiten Quartal 217 Millionen Euro. Die Liquidität des Konzerns wird in den ersten sechs Monaten regelmäßig durch den im Januar zu zahlenden Jahresbeitrag an den Bundes-Pensions-Service sowie die Dividendenzahlung beeinflusst. Trotz dieser wiederkehrenden Effekte, die sich in diesem Jahr auf insgesamt 1,3 Milliarden Euro beliefen, und Ausgaben für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von mehr als 600 Millionen Euro, verfügte die Deutsche Post DHL auch nach den ersten sechs Monaten noch über eine solide Liquiditätssituation. Die Nettoliquidität lag zum Ende des zweiten Quartals bei 535 Millionen Euro, was einem Rückgang von 1,2 Milliarden Euro gegenüber dem Niveau am 31. Dezember 2009 entspricht.
Erstes Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2010 stieg der Umsatz um 9,9 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro. Der starke Anstieg des EBIT vor Einmaleffekten um 87,9 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro ist ein direktes Resultat des Volumen- und Umsatzanstiegs sowie der erhöhten Effizienz des Konzerns. Das Wachstum des berichteten EBIT auf 765 Millionen Euro von 136 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2009 ist darüber hinaus auch auf die deutlich reduzierten Einmalaufwendungen zurückzuführen. Der Konzerngewinn nach Minderheiten erreichte einen Wert von 1,8 Milliarden Euro und lag damit um 81,0 Prozent über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (2009: 1 Milliarde Euro). Zusätzlich zu den operativen Verbesserungen sind darin positive Effekte aus der erstmaligen Bewertung der Finanzinstrumente aus dem Postbank-Verkauf aus dem ersten Quartal enthalten, die mit rund 1,4 Milliarden Euro positiv zu Buche schlugen. Im Vorjahr war im ersten Halbjahr insgesamt ein Ertrag aus der Bewertung der Derivate aus dem Verkauf der Postbank in Höhe von 879 Millionen Euro angefallen. Das Ergebnis je Aktie lag nach sechs Monaten mit 1,51 Euro ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert von 0,84 Euro. Der operative Cashflow erreichte im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 270 Millionen Euro, nachdem 2009 noch ein Mittelabfluss in Höhe von 229 Millionen Euro angefallen war.
Ausblick
Für das Gesamtjahr 2010 geht der Konzern auch weiterhin von einer moderaten Erholung der weltweiten Transportmengen aus. Aufgrund des erfolgreichen Abschneidens im ersten Halbjahr und der über den Erwartungen liegenden Entwicklung insbesondere in den DHL-Bereichen hat das Unternehmen seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2010 angehoben. Der Vorstand erwartet nun für den Konzern ein EBIT vor Einmaleffekten zwischen 1,9 Milliarden Euro und 2,1 Milliarden Euro; bisher war die Deutsche Post DHL noch von einem operativen Ergebnis zwischen 1,6 Milliarden Euro und 1,9 Milliarden Euro ausgegangen. Während der erwartete Gewinn im BRIEF-Bereich unverändert zwischen 1,0 Milliarden Euro und 1,2 Milliarden Euro liegen soll, liegt der prognostizierte Beitrag von DHL nun bei rund 1,3 Milliarden Euro (bisherige Prognose: zwischen 1,0 Milliarden Euro und 1,1 Milliarden Euro). Damit werden die DHL-Unternehmensbereiche erstmals mehr zum Gesamtgewinn beitragen als der BRIEF-Bereich. Der Aufwand des Segments Corporate Center/Anderes wird wie seit Jahresbeginn erwartet mit rund 400 Millionen Euro etwas höher ausfallen als im Vorjahr. Darüber hinaus geht der Konzern weiterhin davon aus, dass sich das Konzernergebnis im Jahr 2010 analog zum operativen Geschäft verbessern wird. Auch für das Jahr 2011 erwartet das Unternehmen eine Fortsetzung der positiven Ergebnisentwicklung.
„Der Konzern Deutsche Post DHL, das zeigen das Ergebnis des zweiten Quartals und unsere angehobene Prognose für das Gesamtjahr einmal mehr, ist strategisch gut aufgestellt und für die Zukunft bestens gerüstet“, fügte Appel hinzu. „Wir werden in den kommenden Jahren durch die konsequente Fortführung unserer Strategie 2015 in der Lage sein, das gesamte Potenzial des Konzerns Schritt für Schritt zu entfalten.“
Unternehmensbereich BRIEF: Erfolgreiches Paket-Geschäft Der Umsatz des BRIEF-Bereichs blieb im zweiten Quartal 2010 mit 3,2 Milliarden Euro gegenüber dem Niveau des Vorjahres nahezu unverändert (2009: 3,2 Milliarden Euro). Der anhaltende Trend einer zunehmenden Substitution des physischen Briefs durch elektronische Medien sowie der Verlust des Quelle Geschäfts in Deutschland führten zu Umsatzeinbußen. Dem stand der Effekt eines zusätzlichen Arbeitstags sowie vor allem die positive Entwicklung im Geschäftsfeld PAKET Deutschland gegenüber. Hier konnten die Umsätze vor dem Hintergrund eines stark wachsenden Internethandels erneut deutlich gesteigert werden. Durch eine unverändert strikte Kostendisziplin und ein gestiegenes Ergebnis im Paket-Geschäft konnte das EBIT vor Einmaleffekten trotz der insgesamt stabilen Umsätze und gestiegener Löhne um 42,1 Prozent auf 243 Millionen Euro verbessert werden (2009: 171 Millionen Euro).
Unternehmensbereich EXPRESS: Beschleunigtes Wachstum Im Unternehmensbereich EXPRESS haben sich die Volumina vor dem Hintergrund der konjunkturellen Belebung auch im zweiten Quartal weiter erholt. So verzeichneten die grenzüberschreitenden Sendungen einen zweistelligen Umsatzanstieg und konnten den hauptsächlich aus dem Verkauf des inländischen Express-Geschäfts in Großbritannien resultierenden Rückgang bei den taggenauen nationalen Produkten überkompensieren. Insgesamt hat sich das Wachstum des EXPRESS-Bereichs im zweiten Quartal deutlich beschleunigt. Der Umsatz stieg um 19,2 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro (2009: 2,4 Milliarden Euro). Höhere Erlöse aus Treibstoffzuschlägen haben ebenfalls zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Auch das Ergebnis des Unternehmensbereichs hat sich im Berichtszeitraum stark verbessert. Vor Einmaleffekten hat sich das EBIT von 65 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 198 Millionen Euro im zweiten Quartal 2010 mehr als verdreifacht. Diese positive Entwicklung spiegelt neben den gestiegenen Erlösen vor allem die abgeschlossene Restrukturierung in den USA, den Rückzug aus dem nationalen Express-Geschäft in Großbritannien sowie die weltweit erfolgreich umgesetzten, erheblichen Kostensenkungen wider.
Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT: Zweistelliges Wachstum bei Luft- und Seefracht Im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT hat sich der seit dem zweiten Halbjahr 2009 zu beobachtende Trend steigender Volumina im zweiten Quartal 2010 fortgesetzt. Vor allem in der Luftfracht, aber auch in der Seefracht sind die Transportmengen im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich gestiegen. In beiden Kategorien konnten deutliche zweistellige Wachstumsraten verzeichnet werden. In Kombination mit gestiegenen Frachtraten konnte der Unternehmensbereich seinen Umsatz im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres so auf 3,6 Milliarden Euro steigern. Dies entspricht einem Wachstum von 35,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 2,7 Milliarden Euro. Zwar wirkten sich die gestiegenen Marktpreise für Transportleistungen auch im zweiten Quartal negativ auf die Margen des Unternehmensbereichs aus. Gleichzeitig ist es aber zunehmend gelungen, die im Zuge des starken Nachfrageanstiegs gestiegenen Preise für die knapper gewordenen Kapazitäten an die Kunden weiterzugeben. In Verbindung mit dem unverändert strikten Kostenmanagement konnte das EBIT vor Einmaleffekten um 29,1 Prozent von 79 Millionen Euro im zweiten Quartal 2009 auf 102 Millionen Euro von April bis Juni des laufenden Jahres gesteigert werden.
Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN: Erfolgreiches Neu- und Bestandskundengeschäft Trotz des Verlusts des Quelle-Geschäfts ist auch der Umsatz des Unternehmensbereichs SUPPLY CHAIN im zweiten Quartal 2010 deutlich gestiegen. War im ersten Quartal noch ein leichter Umsatzrückgang verzeichnet worden, lagen die Umsätze im zweiten Quartal mit 3,4 Milliarden Euro um 10,7 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Neue Geschäftsabschlüsse und ein gestiegenes Volumen bei Bestandsverträgen führten vor allem in der Region Asien-Pazifik zu starkem Wachstum. Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2010 mit Neu- und Bestandskunden zusätzliche Verträge im Wert von rund 260 Millionen Euro abgeschlossen. Die Vertragsverlängerungsquote lag weiterhin bei über 90 Prozent. Infolge der erzielten Margenverbesserungen, die das direkte Resultat der erfolgreichen Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sind, konnte das EBIT vor Einmaleffekten deutlich auf 72 Millionen Euro gesteigert werden (2009: 16 Millionen Euro).
Quelle: www.dp-dhl.com
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