Österreichische Post vereinfacht Produkte ab 1.1.2011 – Regulator bestätigt neue Tarifstruktur, Angebote richten sich nach den Wünschen der Kunden
Die Österreichische Post AG macht sich fit für die Zukunft und orientiert sich dabei noch stärker an den Wünschen der Kunden. Als ersten großen Schritt in diese Richtung präsentiert die Post ihr neues Produktportfolio im Briefbereich, das sie am 1. Mai einführen wird. Übersichtlichere Tarifstufen, die sich an den Formaten orientieren, leichteres Handling und größere Verfügbarkeit zeichnen die neuen Angebote der Post aus. Dadurch wird die Post den Mitbewerbern im liberalisierten Markt noch konkurrenzfähiger gegenübertreten.
Kundenbefragung als Basis
Um sich bestmöglich an den Wünschen der Österreicher zu orientieren, startete die Post im Herbst des Vorjahres eine große Kundenbefragung, an der rund 300.000 Österreicher und Österreicherinnen teilgenommen haben. Die hohe Responserate von über acht Prozent (durchschnittlich liegt sie bei Umfragen zwischen ein und zwei Prozent) zeigt, wie wichtig den Österreicherinnen und Österreichern ihre Post-Zustellung ist.
Die Befragten haben sich dabei mit den Leistungen der Österreichischen Post sehr zufrieden gezeigt: 94 Prozent gaben an, mit der Brief-Zustellung, 87 Prozent mit der Paketzustellung äußerst zufrieden zu sein. Mehr als 70 Prozent der Befragten ist es auch weiterhin wichtig, dass die Pakete von der Österreichischen Post gebracht werden. Ganz generell schreiben die Befragten der Post die Attribute Zuverlässigkeit, Vertraulichkeit und Sicherheit zu. 91 Prozent gaben an, großes Vertrauen in die Post und in ihre Zusteller zu setzen.
Ganz generell hat die Umfrage Aufschluss über das Verhalten der Postkunden gegeben. So wurde bestätigt, dass 95 Prozent der Befragten jeden Tag ihren Briefkasten entleeren und dort hauptsächlich Briefe und Rechnungen sowie adressierte Werbung vorfinden. Mehr als die Hälfte der Österreicher erhält regelmäßig ein Paket. Als liebste Werbeform der Österreicher hat sich ganz klar das Flugblatt herausgestellt, dicht gefolgt von persönlich adressierter Werbung.
Aus der Umfrage ging aber auch hervor, dass sich die Kunden noch individuellere Produkte und Dienstleistungen, vor allem aber Einfachheit und Transparenz wünschen, so zum Beispiel ein leichter verständliches Produktportfolio. In den letzten acht Jahren seit der letzten Reform wurde das Angebot der Post immer größer und damit auch unübersichtlicher. Das führte bei den Kunden immer wieder zu Verunsicherungen.
Ziel war es daher, auch ein neues Produktportfolio zu implementieren, das sich noch stärker auf die veränderten Markt- und Kundenanforderungen ausrichtet, sowie eine Vereinfachung und Standardisierung herbeiführt.
Das neue Brief-Produktportfolio der Österreichischen Post ab Mai 2011:
Vereinfachte Produktstruktur
Die neue Produktstruktur richtet sich nach insgesamt fünf Standardformaten: Standard, Standard Plus, Maxi, Maxi Plus und Großbrief. Postkunden können schon bequem zu Hause die entsprechende Frankierung anbringen und die Sendung in den nächsten Briefkasten werfen. Somit werden Selbstbedienungsfähigkeit und erleichterte Abgabe z.B. an den österreichweit 17.000 Briefkästen unterstützt. Im alten System gab es 14 verschiedene Produkttarife.
Einfache Handhabung
Die ersten 4 Tarifstufen sind so konzipiert, dass die Sendungen in die Hausbrieffachanlage passen und somit der geschlossene Kreislauf von der einfachen Abgabe bis zum Erhalt des Briefes sichergestellt ist. Mit der fünften Tarifstufe (Großbrief) können alle Sonderwünsche abgedeckt werden. Darüber hinaus wird eine übersichtliche Frankierung aller weltweiten Destinationen mit nur 6 Markenwerten gewährleistet, bisher waren 15 Markenwerte notwendig.
Wahlfreiheit über verschiedene Zustellgeschwindigkeiten
Künftig haben Geschäftskunden – wie international zunehmend üblich – die Wahl zwischen verschiedenen Zustellgeschwindigkeiten. Ein „Premium-Produkt“ sichert die Briefzustellung am nächsten Werktag, ein günstigeres „Economy-Produkt“ für größere Mengen wird für die Briefzustellung innerhalb von 2-3 Tagen angeboten. Für den Privatkunden bleibt das Premium-Produkt entsprechend den Vorgaben des Universaldienstes mit der Zustellung am nächsten Werktag aufrecht.
Premium Produkte: Die Preisstaffelung beginnt beim Standard-Inlandsbrief mit
62 Cent. Weitere Produkte sind der Standard Plus-Brief mit 90 Cent, der Maxi-Brief mit 1,45 Euro sowie der Maxi plus-Brief von 2,90 Euro. Eine weitere Wahlmöglichkeit für den Kunden bietet der „Großbrief“. Dieses Briefprodukt zum Preis von 3,80 Euro kann um 40 Cent günstiger als ein herkömmliches Paket versandt werden (3,80 Euro statt 4,20 Euro).
Economy-Produkte: Der Standard-Inlandsbrief liegt bei 57 Cent. Der Standard Plus-Brief bei 80 Cent, der Maxi-Brief bei 1,25 Euro und der „Maxi plus-Brief“ kommt auf 2,60 Euro. Dies ist die erstmalige Veränderung der Produkt- und Tarifstruktur seit dem Jahr 2003.
Individuelle Direct-Mails
Im Bereich Dialogmarketing (Stichwort „Direct Mail“) wird die weitestgehende Individualisierbarkeit der Kommunikation unter Einsatz aller technologischen Möglichkeiten angeboten. Dies ist besonders im Bereich Kundenbindung und präziser Zielgruppenansprache von Bedeutung.
Neue kundenorientierte Dienstleistungen
Die Umfrage gab auch Aufschluss darüber, was sich die Kunden künftig von der Post wünschen und wo noch Verbesserungspotenziale gesehen werden.
So haben fast die Hälfte der Befragten angegeben, dass sie sich vorstellen könnten, ihre Pakete, Briefe oder persönlich adressierten Sendungen an einem wählbaren Zustellort deponiert zu bekommen oder abzuholen. Daher wird die Post künftig sukzessive neue Lösungen anbieten, die die Selbstbedienungsfähigkeit der Produkte unterstützen.
Künftig soll etwa eine „Post-Box“ das Empfangen von Paketen rund um die Uhr ermöglichen und dem Kunden den Weg in die Filiale ersparen. So kann dann der Zusteller in diesen „Post-Boxen“, die beispielsweise in den Hauseingangsbereichen in der Nähe der Briefkästen angebracht werden könnten, jene Pakete deponieren, deren Empfänger nicht erreichbar sind. Etwa durch die Eingabe eines individuellen Codes kann der Kunde die „Post-Box“ öffnen und das Paket einfach und direkt entnehmen. Der übliche „Gelbe Zettel“ und der Gang zur Postfiliale fallen weg.
Auch zum Versand von Paketen rund um die Uhr wird anknüpfend an die Paketmarke, die im Herbst gelauncht wurde, an neuen Möglichkeiten gearbeitet, etwa in den SB-Zonen der Post-BAWAG-Standorte und an anderen stark frequentierten Plätzen die Pakete schnell und unkompliziert aufzugeben.
Kundenfreundliche Zustellvarianten
Des Weiteren arbeitet die Post daran, die Benachrichtigung über die Zustellung von Paketen oder RSa-Briefen auch per SMS und E-Mail anzubieten, wie dies heute zum Beispiel schon beim PickUp Paket möglich ist. Jeder zweite der befragten Kunden wäre an einem Service wie diesem laut Umfrage interessiert.
Gerade für berufstätige Kunden scheint die Zustellung zwischen 16 und 20 Uhr interessant. Ein Drittel aller Befragten hat angegeben, diesen Service nutzen zu wollen. Daher wird die Post in Kürze einen Piloten starten und die Abendzustellung testen.
Weiterer Ausbau der Online-Angebote
Auch bei den Online-Angeboten setzt die Post ihren Weg fort. Schon heute können viele Services und Dienstleistungen bequem von zu Hause oder dem Büro aus konfiguriert werden: Etwa ein Nachsendeauftrag, ein Urlaubsfach oder eine Wunschfiliale zur Postabholung. Zusätzlich kann man sich auch Paketmarken zum einfachen Versand ausdrucken oder eine e-Postkarte versenden. Der Umfrage zufolge sind die Online-Services der Post für die Hälfte der Befragten interessant, aber offensichtlich noch nicht bekannt genug. Künftig werden diese Angebote daher verstärkt kommuniziert und auch weiter ausgebaut. Schon bald wird etwa der Klick.Brief an den Start gehen. Er ermöglicht – gerade für Klein und Mittelbetriebe – eine Vereinfachung des täglichen Postversands. Statt selbst zu drucken und zu kuvertieren, können die Briefe elektronisch an die Post übermittelt werden. Die Post druckt die Sendungen aus, kuvertiert sie und stellt sie als klassischen Brief zu.
Schnellerer Service in den Filialen
In den Postfilialen selbst steht auch weiterhin die Verkürzung der Warteschlangen ganz oben auf der Agenda der Post. Erste Erfolge wurden dabei bereits erzielt. So wurden seit Herbst in etwa 40 besonders stark frequentierten Filialen neue Wartezonen angelegt. Statt wie bisher an allen Schaltern stellen sich die Kunden dort nur mehr in einer gemeinsamen Warteschlange an. Somit ist gewährleistet, dass jeweils der am längsten wartende Kunde als nächster bedient wird. Dieses System wird in den nächsten beiden Jahren auch in allen gemeinsamen Filialen, die die Post mit der BAWAG P.S.K. betreibt, angewandt. Dabei werden aber auch die Erkenntnisse eines neuen Forschungsprojektes berücksichtigt. Gemeinsam mit der Universität Wien erarbeitet die Post gerade ein wissenschaftliches Modell zur laufenden Ermittlung der Wartezeiten.
Mit dem neuen Produktportfolio und innovativen neuen Angeboten und Dienstleistungen wird die Österreichische Post noch kundenorientierter und konkurrenzfähiger im liberalisierten Briefmarkt auftreten. Darüber hinaus sollen auch weiterhin eine stabile Unternehmensentwicklung und somit auch der Universaldienst in Österreich gesichert werden.
Quelle: www.post.at
Schlagwörter: Österreichische Post