Hermes auf Abwegen: Billig-Pakete bedrohen die Löhne der Zusteller

Hermes senkt, sofern der Versender bestimmte Eigenleistungen erbringt wie Frankierung über das Internet, die Paketpreise. Andere Paketunternehmen haben dagegen eine Preiserhöhung angekündigt.

„Preissenkungen im Paketbereich sind auf jeden Fall das falsche Signal“, sagt Rudolf Pfeiffer, Vorsitzender des BdKEP, „der Zusteller wird es ausbaden müssen.“

Paketbeförderung und -zustellung ist und bleibt als Dienstleistung ein arbeitsintensiver Bereich. Automation, die die Kosten reduzieren könnte, ist nur begrenzt möglich. Auch in Zukunft, muss von einem Zusteller das Paket in den vierten Stock getragen werden – es sei denn, man bietet nur noch die Selbstabholung an. Jede Preissenkung wirkt sich unmittelbar auf die in diesem Bereich Beschäftigten aus. Prekäre Verhältnisse sind unausweichlich.

Das Outsourcing der Beschäftigungsverhältnisse an Subunternehmer nimmt zu. Ihr Anteil an den sog. Aufstockern des Lebensunterhaltes nach ALG II ist in der letzten Zeit deutlich angestiegen, wie Untersuchungen zeigen. Mindestlöhne und Billigprodukte werden diese Entwicklung anheizen.

„Die Hermes Paketpreise und das Nachdenken der CDU über Lohnuntergrenzen sind in einem Zusammenhang zu sehen“, führt Rudolf Pfeiffer aus. „Gerade am „Prinzip Hermes“ wird deutlich, dass die Politik gleichzeitig über Stundenumsatz-Untergrenzen für Selbständige ohne Angestellte nachdenken muss.“

Quelle: www.bdkep.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 02.11.2011 in News (In- und Ausland), Paketdienste / Expressdienste.
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