Tagung zum 10-jährigen Bestehen des Clubs of Logistics: Nachhaltigkeit – neu definiert – Die frustrierenden Visionen der Green Economy

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Die heutigen Technologien gewährleisten nicht den Umstieg auf nachhaltige Mobilität und den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Zu dieser Einsicht gelangten die Mitglieder des Clubs of Logistics e.V., die sich in Bad Driburg (bei Paderborn) zu ihrer Frühjahrskonferenz trafen. Sie stand unter dem Motto: „Wieviel Nachhaltigkeit kann sich die Logistikindustrie erlauben?“. Mit dieser Veranstaltung feierte der Club of Logistics sein mittlerweile 10-jähriges Bestehen.

Der Clubvorsitzende Arnold Schroven zog zusammen mit Clubgeschäftsführer Peter H. Voß ein nachdenkliches Veranstaltungsresümee: „Die Logistikindustrie muss wahrscheinlich ihren Wachstumsbegriff und ihre Wachstumsziele überdenken – so schwer das auch derzeit fallen mag.“ Angesichts ökologisch motivierter Märkte und einer Reihe von Megatrends, die alles andere als Rückenwind bedeuteten, stehe die Logistik vor der vielleicht tiefgreifendsten Änderung ihrer jüngeren Geschichte.

Zu diesen beunruhigenden Trends zählte der Keynote Speaker der Veranstaltung, Johan Peter Paludan vom Copenhagen Institute for Future Studies, den wachsenden Tod der Distanz durch Digitalisierung, Urbanisierung und die Allgegenwärtigkeit des Internets; darüber hinaus die Dezentralisierung der produktiven Ressourcen durch Technologien wie den 3-D-Druck; sowie die Verlagerung der Konsumenten-Bedürfnisse auf immaterielle Werte wie Sinn und Selbstverwirklichung („from brain to heart“). In der Zukunft werde es deshalb vermutlich weniger Bedarf an Logistikleistungen geben – mit einer Ausnahme: Die Logistik der letzten Meile sei aufgrund der wachsenden Verstädterung ein wesentliches Zukunftsthema.

In den Podiumsdiskussionen wurde deutlich, dass die schönen Visionen der Green Economy aufgrund der schwierigen Realisierbarkeit für Frustrationen bei Wirtschaft und Verbrauchern gesorgt haben. Insbesondere die derzeit verfügbaren Technologien seien unzureichend, um den wachsenden Bedarf an nachhaltig erzeugter Energie zu decken. Wichtige Erfolge auf dem Weg zu einer nachhaltigen Logistikindustrie sahen einige Experten in der Elektromobilität, die bald auch den LKW erreichen werde, andere in der Entwicklung alternativer Treibstoffe aus Biomasse, die als 100-prozentige Äquivalente die Petroleumprodukte Benzin, Diesel und Kerosin ersetzen können und werden.

Quelle: www.club-of-logistics.de

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 02.05.2013 in Dies + Das, News (In- und Ausland).
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