Aller guten Dinge sind drei: Phoenix Contact investiert in Online-Falzsysteme von MB Bäuerle.
Phoenix Contact ist ein weltweiter Marktführer für Komponenten, Systeme und Lösungen im Bereich der Elektrotechnik, Elektronik und Automation. Das familiengeführte Unternehmen beschäftigt heute weltweit knapp 13.000 Mitarbeiter und hat seinen Stammsitz im lippischen Blomberg. Zur Phoenix Contact-Gruppe gehören neun Unternehmen sowie rund 50 eigene Vertriebs-Gesellschaften. Das weitgefächerte Produktspektrum umfasst unter anderem Komponenten und Systemlösungen für die Energieversorgung, den Geräte- und Maschinenbau sowie den Schaltschrankbau, aber auch Kabelanschlusstechnik, elektronische Interfaces und Automatisierungssysteme. Weltweit wird in acht Ländern mit einer hohen Fertigungstiefe produziert. Nicht nur Schrauben, Kunststoff- und Metallteile werden selbst gefertigt, sondern auch die hochautomatisierten Montagemaschinen werden selbst entwickelt und gebaut.
Ebenfalls wird bei Phoenix Contact großer Wert darauf gelegt, möglichst viele Prozessabschnitte innerhalb der unterschiedlichen Produktionsabläufe selbst handeln zu können, um das Know-how im Unternehmen zu halten. In den Abteilungen Automation und Interface galt es deshalb den Prozess für die Produktion der Einbauanleitungen zu optimieren. Diese wurden auf Officedruckern produziert und anschließend separat weiterverarbeitet. Um den Zeitaufwand und die Gefahr von Verwechslungen (z.B. zwischen den unterschiedlichen Sprachen) zu minimieren, strebte man eine Online-Produktionslösung an. In Kooperation mit zwei Digitaldruckherstellern konnte man die favorisierte Lösung mit Komponenten von MB Bäuerle und ATS-Tanner erfolgreich realisieren. Mit den beiden Online-Systemen ist es nun möglich, digital gedruckte Einbauanleitungen, Schaltpläne und CE-Erklärungen direkt nach dem Druckvorgang im Mehrfachnutzen vollautomatisch zu falzen, abzustapeln und anschließend zu banderolieren. Die gedruckten Produkte werden dabei vom Digitaldrucksystem inline dem vollautomatischen Falzsystem prestigeFOLD NET 52 zugeführt. Dort erfolgen Parallel- und Kreuzbruch. Anschließend werden die Produkte abgestapelt, banderoliert und ausgelegt. Durch den Einsatz eines Waterscoring-Systems mit fünf Düsen innerhalb der Falzmaschine werden die Rückstellkräfte des Papiers reduziert, was eine flache Päckchenbildung gewährleistet. Der Umfang der banderolierten Päckchen kann dabei aus zwei bis dreißig unterschiedlichen Falzlagen bestehen. Außerdem sind die beiden Anlagen mit einer speziellen Schallschutzverkleidung zur Verminderung der Geräuschemission versehen. Klappen und Türen an Stellen, an denen Einstellungen vorgenommen werden müssen, sorgen weiterhin für eine gute Zugänglichkeit an den einzelnen Komponenten. Die Falzmaschine prestigeFOLD NET 52 zeichnet sich durch ihre durchgehende Automatisierung aus. Nach Eingabe des Bogenformates und der Falzart fahren alle relevanten Module in die vorgegebene Stellung. An Ausricht- und Schrägrollentisch nehmen die Lineale die erforderliche Position ein. Im Falzwerk stellen sich Taschenanschläge, Bogenweichen und Falzwalzen auf die Falzart um. 20 Standardfalzarten für Parallel- und Kreuzbrüche sind fest programmiert und sofort abrufbar. Alle anderen Falzarten können frei programmiert werden. Ein Programmspeicher für mehr als 200 Jobs ermöglicht die exakte Reproduktion von Wiederholaufträgen. „Die Verarbeitung von Papier ist sehr komplex. Deshalb ist es wichtig, dass die Bediener die Zusammenhänge erkennen und verstehen. Im Jobspeicher haben wir insgesamt fünf Falzprogramme abgelegt, mit denen wir alles abdecken können. Durch die Einstellung per Knopfdruck lassen sich auch kleinste Chargen problemlos handeln“, erklärt Manfred Gronemeier, zuständig für die Beschaffungsumsetzung für die produzierenden Bereiche bei Phoenix Contact, die praktischen Erfahrungen mit dem vollautomatischen Falzsystem.
Auch in der Abteilung Post- & Print-Management hat man Erfahrung mit dem Medium Papier. Um das sinkende Postvolumen kapazitätsmäßig auszugleichen, werden seit geraumer Zeit Einbauanleitungen, die früher extern gedruckt und verarbeitet wurden, nun mit einem professionellen Maschinenpark wieder In-House produziert. Für größere Volumen an DIN A4 / A3 Druckaufträgen stehen ein Schwarzweiß- und ein Farbdrucksystem parat. Aufgrund der guten Erkenntnisse, die man mit den beiden Online-Systemen in den Abteilungen Automation und Interface gesammelt hat, entschied man sich ebenfalls für ein Falzsystem aus dem Hause MB Bäuerle. Die prestigeFOLD NET 52/6/6 kann mit kurzen Umrüstzeiten und einer maximalen Flexibilität punkten. „Wir haben im letzten Jahr 1,6 Mio. Einbauanleitungen gedruckt und gefalzt. Das waren über 700 unterschiedliche Aufträge. Überzeugt haben mich die Qualität, die Zuverlässigkeit und der hohe Automatisierungsgrad der Falzmaschine von MB Bäuerle. Das bedienerfreundliche Konzept sorgt zudem für eine kurze Einlernphase beim Personal“, erläutert Sertac Kurt, Manager Post- & Print-Management, die Vorzüge des neuen Falzsystems. Mit diesem Maschinenpark können Einbauanleitungen nun just in time produziert und an die entsprechenden Bereiche geliefert werden. Dadurch wird eine Lagerhaltung überflüssig, was Geld und Zeit spart.
Foto: Drucken, Falzen, Stapeln, Banderolieren in einem Durchgang: Das Online-System sorgt für eine effiziente Produktion der Einbauanleitungen (hier mit Manfred Gronemeier und Jens Jacobsen (MB Vertrieb Nord), v.l.).
Foto: In der Abteilung Automation werden die Einbauanleitungen ebenfalls inline produziert.
Foto: Mit Hilfe des Waterscoring-Systems werden die Rückstellkräfte des Papiers verringert, was eine flache Päckchenbildung ermöglicht.
Foto: Die banderolierten Päckchen können aus bis zu 20 Falzlagen bestehen.
Foto: Im Post- & Print-Managementzentrum werden Einbauanleitungen just in time auf der prestigeFOLD NET 52 produziert (hier mit Sertac Kurt und Jens Jacobsen (MB Vertrieb Nord), v.l.).
Quelle: www.mb-bauerle.de
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