Dialog zum Mindestlohn braucht breiteren Konsens
Im Dialog der Bundesarbeitsministerin zur Einführung des flächendeckenden Mindestlohns sollen besondere Problemlagen mit den Sozialpartnern diskutiert und Lösungswege gefunden werden. Da jedoch der aktuell begonnene Dialog des BMAS nur eine Beteiligung des DGB und des BDA vorsieht, steht eine wirklich offene, breite Diskussion zum Erreichen eines wirksamen Konsenses zu diesem komplizierten Thema nicht zu erwarten. Wie auch der Bundesvorsitzende der Christlichen Gewerkschaft Metall fordert auch Ulrich Bösl, Bundesvorsitzender der Christlichen Gewerkschaft Postservice und Telekommunikation, eine Beteiligung aller Gewerkschaften, auch außerhalb des DGB, für einen offenen und wirklich breiten Dialog.
„Wir sind in der Post- und Logistikbranche bei der Diskussion um den Mindestlohn auf ein gemeinsames Handeln ohne ideologische Grenzen angewiesen. Die Herausforderung mit Stücklöhnen und Minijobs umzugehen und die Flucht in Scheinselbständigkeit und Werkverträge zu verhindern braucht Einigkeit im Ziel und Vielfalt der Argumente. Dafür stehen die christlichen Gewerkschaften und insbesondere die CGPT als Partner der Menschen in dieser Branche bereit.“ so Ulrich Bösl im Rahmen der Bundesvorstandssitzung der CGPT.
Es sei ärgerlich, wenn die Ministerin den Dialog auf die beiden größten Dachverbände beschränke und damit eine Ausgrenzung vornehme, die an der Realität in den Belegschaften und der Arbeitswelt in Deutschland vorbei gehe. Gerade wenn die gewerkschaftlichen Organisationsgrade zurückgehen, müsse für so ein wichtiges Thema wie den Mindestlohn eine Plattform der Gemeinsamkeit geschaffen werden. Hier sei die Politik gefordert, durch umfassende Beteiligung einen breiten Konsens zu ermöglichen und Distanzen zu überbrücken.
Bösl abschließend: „Die Menschen in der Branche haben es verdient, dass alle Argumente und Erfahrungen in die Diskussion eingebracht werden. Die CGPT ist zu einem offenen Dialog bereit.“
Quelle: www.cgpt.de
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