Pumpen- und Armaturenhersteller ASV Stübbe vertraut auf Auto-ID-Kompetenz von AISCI – Basis für das Wireless Warehouse
Der Pumpen- und Armaturenhersteller ASV Stübbe hat seine Prozessabläufe im Lager und in der Kommissionierung automatisiert und so die Transparenz auch gegenüber seinen Kunden deutlich erhöht. Hardware-Realisierungspartner in diesem mehrstufigen Projekt ist der Auto-ID-Spezialist AISCI Ident.
Die ASV Stübbe GmbH & Co. Kommanditgesellschaft mit Sitz im ostwestfälischen Vlotho produziert Pumpen, Armaturen sowie Mess- und Regeltechnik. Die Kunststoffprodukte kommen in vielen anspruchsvollen Anwendungen der Umwelt- und Oberflächentechnik, im chemischen Anlagenbau und der Metallurgie zum Einsatz.
ASV Stübbe hat vor rund vier Jahren damit begonnen, seine Lager- und Kommissionierprozesse zu automatisieren und somit die Arbeitsabläufe wesentlich zu vereinfachen. Seit diesem Zeitpunkt besteht auch die Zusammenarbeit mit AISCI Ident. Insgesamt drei Projekte haben die beiden Partner bis heute umgesetzt: die Einführung eines barcodegestützten automatischen Lagerhaltungssystems, die Integration eines Etikettenmoduls mit Barcodedruckern in das bestehende ERP-System und die Realisierung eines Wireless-Warehouse-Konzepts, das es erlaubt, auch in den Handregallägern des Pumpen- und Armaturenherstellers automatisch mit mobilen Datenerfassungsgeräten (MDE) zu kommissionieren und umzulagern.
Anbindung der Hardware an die Lean-Lifte zur Lagerhaltung
„Als wir in einem ersten Schritt unser Lagerhaltungssystem mit Hilfe der sogenannten Lean-Lifte automatisiert haben, hat uns AISCI Ident vor allem bei der Einführung der Barcodelösung sowie der Druckeranbindung im Bereich der Kommissionierung unterstützt“, sagt Holger Dirker, bei ASV Stübbe zuständig für die Bereiche Organisation und Produktionscontrolling. „In der Vergangenheit haben wir alles manuell kommissioniert, was sehr umständlich und zeitaufwändig war.“ Um effektiv mit der Steuerung der Lean-Lifte – einem Hochregallager mit bis zu 40 Ebenen für die automatisierte Materialbereitstellung und Lagerhaltung – kommunizieren zu können, kommen Handscanner vom Typ Datalogic PowerScan zum Einsatz. Hierfür hat AISCI die Hardware für zunächst sechs Lean-Lifte konfiguriert. Insgesamt 5.800 Lagerplätze stellen die Lean-Lifte bereit, pro Tag werden im Schnitt rund 560 Auftragspositionen gepickt.
„Die Anbindung der eingesetzten Handscanner und Etikettendrucker an die Lean-Lifte in der Produktionsumgebung war für uns schon eine gewisse Herausforderung“, sagt Uwe Nolte, auf Seiten von AISCI verantwortlich für das Projekt. Hierzu haben wir ein ganz spezielles Kabel entwickelt, das nun eine problemlose Anbindung an diese Lagerautomaten im Kleinteilebereich sicherstellt“, so Nolte. Das ERP-System erzeugt dann für jede Kommissionierliste eine eindeutige Nummer, die als Barcode auf dem Ausdruck erscheint. Dieser wird am Lift mit dem Datalogic-Scanner eingelesen – das Startsignal für einen neuen Auftrag.
Nach kurzer Zeit haben sich die Abläufe und Arbeitsweisen etabliert und mittlerweile standardisiert. Zwischenzeitig hat ASV Stübbe sogar fünf weitere Lean-Lifte zur kompakteren und höhenoptimierten Lagerung in Betrieb genommen und diese ebenfalls mit der entsprechenden Barcode-Hardware ausgestattet. „Die Vorteile dieses Prozesses liegen für uns vor allem in der zeitnahen und deutlich einfacheren Erfassung der Um- und Auslagerungen sowie dem äußerst überschaubaren Schulungsaufwand bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter“, so Dirker.
Etikettenmodul mit Barcodedruckern an ERP-System angebunden
Aufgrund der positiven Erfahrungen vor allem bezogen auf die Servicequalität hat ASV Stübbe in der Folge zwei weitere Projekte gemeinsam mit AISCI Ident umgesetzt. „Nach diesem ersten Projekt haben wir Geschmack an der Automatisierung bekommen“, sagt Dirker.
Bis etwa Mitte 2009 hat der Kunststoffhersteller seine Produktetiketten über eine Labelsoftware erzeugt, die Zugriff auf eine Access-Datenbank hatte, in der die etikettenrelevanten Daten hinterlegt waren. „Nachteil dieses Systems war, dass die Datenbank manuell mit Daten gefüttert werden musste und der Etikettendruck zusätzlich zum Arbeitspapierdruck im ERP-System angestoßen werden musste, was zeitintensiv und kompliziert war“, sagt Projektleiter Holger Dirker. „Über AISCI haben wir in unserem zweiten gemeinsamen Projekt dann im Sinne einer vereinfachten Druckabwicklung Geräte des Herstellers Zebra angebunden.“ Somit könne man nun im Rahmen eines neuen Etikettendesign- und -druckprogramms das Layout und den Druck innerhalb des ERP-Systems nutzen.
Neben den Produktetiketten werden inzwischen auch Warenein- und -ausgangsetiketten sowie diverse Produktionsbegleitetiketten an verschiedenen Druckstationen erzeugt. „Zudem haben wir uns mit dem Ax Add-On ‚LAB-Ax Etikettendruck‘ des Anbieters Dyxon die Möglichkeit geschaffen, Barcodes auf unsere Papiere zu bringen, die ein Scannen mit Hilfe von MDE-Geräten erst erlauben“, so Dirker. „Denn die hervorragenden Ergebnisse, die mit der Anbindung erzielt wurden, haben Lust auf mehr gemacht und wir suchten nach einer Lösung, um auch in den Handregallägern automatisch mittels MDE-Geräten zu kommissionieren und umzulagern.“
Mobile Datenerfassung für das Wireless Warehouse
Dies ist nun auch die Basis für das Wireless Warehouse, das mit Hilfe des Ax-Add-ons „Wireless Warehousing“ der niederländischen Firma AXtension realisiert wurde und nun auch die Lager- und Kommissionierabläufe im manuell betriebenen Handregallager von ASV Stübbe automatisiert. In diesem Handregallager, das über maximal fünf Lagerebenen verfügt und in dem bei Bedarf zur Unterstützung mit einem Gabelstapler oder Handhubwagen gearbeitet werden kann, stehen rund 3.200 Lagerplätze zur Verfügung. Täglich werden hier rund 1.200 Picks für die Abarbeitung der Kundenaufträge vorgenommen. Welche Artikel in den automatischen Lean-Liften und welche im manuellen Handlager liegen, entscheidet sich nach Gewicht und Volumen. Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium ist die Zugriffshäufigkeit auf die Artikel: die Schnelldreher werden im Handregallager gelagert und kommissioniert.
Für dieses Wireless Warehouse hat AISCI dann im dritten gemeinsamen Teilprojekt mobile Datenerfassungsgeräte vom Typ Datalogic Falcon X3 geliefert und mit Hilfe der Client-Software Wavelink Industrial Browser an das ERP-System angebunden. Geplant waren zunächst sechs Geräte, heute steht man bei insgesamt 24. „Damit sich unsere Mitarbeiter in der Kommissionierung auch mit den Geräten identifizieren konnten, wurden sie federführend in die Geräteauswahl einbezogen“, erklärt Dirker. „Zudem konnte jeder Mitarbeiter über sein individuelles Zubehör wie Pistolengriff, Gürtelholster, Softcase oder Staplerhalterung entscheiden.“ Wesentlicher Vorteil hier: Eine umständliche, zeitintensive Erfassung mittels Tastatur in verschiedenen ERP-Masken entfällt.
Die automatische und zeitnahe Erfassung aller relevanten Lagerdaten im Handregalbereich mit Hilfe mobiler Datenerfassungsgeräte habe nun dazu geführt, dass diese Daten heute in Echtzeit vorliegen und nicht mehr manuell in das ERP-System eingegeben werden müssen. „Diese Möglichkeit des zeitnahen Buchens bringt für uns im Praxisalltag ganz enorme Vorteile mit sich“, sagt Projektleiter Holger Dirker. „Denn wir profitieren heute von einer wesentlich höheren Transparenz und sind gegenüber unseren Kunden zu jeder Zeit auskunftsfähig, ob alle Artikel für einen Auftrag aktuell im Lager liegen.“ Und schließlich wurde auch noch die die gesamte Funkausleuchtung für das Wireless Warehouse mit Hilfe von AISCI realisiert sowie die Hardware routerseitig an das System angeschlossen. „Die Arbeit in unserem Lager und der Kommissionierung ist durch die Zusammenarbeit mit AISCI insgesamt wesentlich einfacher, schneller und transparenter geworden“, so Dirker.
Autor: Thomas Wöhrle, Fachjournalist, Karlsruhe
Quelle: www.aisci.de
Foto „head“: Die Lean-Lifte bieten auf einer sehr geringen Stellfläche eine maximale Lagerkapazität.
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