SchuldnerKlima in Deutschland trübt sich ein – Sparneigung der Verbraucher sinkt sprunghaft

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Das SchuldnerKlima in Deutschland hat sich nach einer Erholung im Frühjahr wieder verschlechtert und beträgt aktuell nur noch 101,9 Punkte (Frühjahr 2014: 105,7 Punkte). Der aktuelle Index liegt dennoch knapp über der 100-Punkte-Grenze und somit immer noch im positiven Bereich. Das ist das Kernergebnis der aktuellen repräsentativen Sommerumfrage von Boniversum. „Das SchuldnerKlima hat sich aktuell wieder eingetrübt, was bedeutet, dass das Überschuldungsrisiko für die deutschen Verbraucher wieder angestiegen ist. Für die nächsten Monate gehen wir davon aus, dass die Schuldnerzahlen in Deutschland eher steigen, denn abnehmen werden“, sagt Siebo Woydt, Geschäftsführer von Boniversum.

Verbraucher schätzen wirtschaftliche Möglichkeiten negativer ein – Sparneigung sinkt auf Allzeittief

Die deutschen Verbraucher bewerten ihre eigene aktuelle und auch die künftige wirtschaftliche Lage deutlich negativer als noch im Vorquartal. Nur noch rund 30 Prozent (Frühjahr 2014: 32 Prozent) der Deutschen geben ihrer aktuelle Lage eine gute oder sehr gute Schulnote. Auch der Blick in die nähere Zukunft ist wieder leicht pessimistischer als im Frühjahr. Rund 34 Prozent (Frühjahr 2014: 35 Prozent) der Verbraucher bewerten die eigene wirtschaftliche Lage für die nächsten Monate als gut bis sehr gut. Die Sparneigung der Verbraucher ist im Sommer sprunghaft um 10 Prozentpunkte gesunken. Nur noch 29 Prozent der Deutschen geben an, regelmäßig zu sparen. „Wir gehen davon aus, dass die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank Auslöser für den deutlichen Rückgang der Sparneigung ist, denn Sparen ohne einen erwartbaren Zinsertrag ist verständlicherweise für die Verbraucher unattraktiv“, so Woydt.

Kreditnutzungsbereitschaft der Verbraucher steigt – aktuelle Kreditnutzung gesunken

Im Sommer 2014 sind wieder mehr Verbraucher bereit, in Zukunft Kredite in Anspruch zu nehmen. Für die nächsten Monate planen aktuell 34 Prozent (Frühjahr 2014: 32 Prozent) der deutschen Verbraucher, Anschaffungen, in erster Linie kleinteilige Konsumgüter wie TV oder Computer, mit Krediten zu finanzieren. Die aktuelle Kreditnutzung ist hingegen erneut zurückgegangen. Derzeit geben noch 59 Prozent (Frühjahr 2014: 60 Prozent) der Verbraucher an, Kredite oder sonstige finanzielle Verbindlichkeiten zu haben. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Bankverbindlichkeiten.

Schuldenstress nimmt spürbar zu – Deutsche sind „Notfall-Schuldner“

Im Sommer 2014 hat der Schuldenstress der Deutschen wieder zugenommen. So ist der subjektive Schuldenstress um drei Prozentpunkte im Vergleich zum Frühjahr gestiegen. 13 Prozent der deutschen Verbraucher, überwiegend Frauen, haben häufig das Gefühl, dass ihnen ihre finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten. Dagegen kennen derzeit weniger Verbraucher (50 Prozent) als noch im Frühjahr (53 Prozent) Personen aus ihrem persönlichen Umfeld, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Der spürbare Anstieg des Schuldenstress korrespondiert mit der Haltung der Deutschen zum Schuldenmachen – über die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) machen Schulden nur im äußersten Notfall.

Die Einflussfaktoren auf das SchuldnerKlima

Der SchuldnerKlima-Index basiert auf drei Einflussindikatoren: den Einschätzungen zur eigenen aktuellen wie auch künftigen wirtschaftlichen Situation (Ökonomisches Potenzial), dem Bestand an aktuellen und erwarteten finanziellen Verpflichtungen (Kreditaffinität) sowie dem Gefühl einer finanziellen Überforderung bei sich selbst und in seinem Umfeld (Schuldenstress). Ergänzend wird nach den Möglichkeiten gefragt, Geld zu sparen (Sparpotenzial). Je niedriger der Index ist, desto schlechter ist das SchuldnerKlima und desto wahrscheinlicher sind steigende Schuldnerzahlen – und umgekehrt.

Quelle: www.boniversum.de

 

Pressemitteilung veröffentlicht am 15.08.2014 in Dies + Das, News (In- und Ausland).
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