Wichtige Trends im digitalen Marketing 2015
Programmatic Buying hat in Deutschland 2014 enorme Fortschritte gemacht. So sehen 89 Prozent der europäischen Herausgeber, Werber und Agenturen laut einer aktuellen Untersuchung des Interactive Advertising Bureau (IAB) einen signifikanten Einfluss von Programmatic Buying auf die digitale Werbebranche. Die Möglichkeiten zur Interaktion mit Kunden, aber auch die zur Verfügung stehenden Kundendaten sind deutlich gewachsen. Auch Video-Werbung hat an Bedeutung gewonnen während TV- und Online-Werbung sich gegenseitig befruchten– mit zunehmend stärkerer Fokussierung auf das Publikum. Welche prägenden Trends im digitalen Marketing das kommende Jahr 2015 bestimmen, kommentiert Timur Özer, Sales Director DACH bei Turn.
- Integrierte Identitätslösungen
Identitätslösungen werden 2015 für deutsche Werber und Marketing-Experten an Bedeutung gewinnen und die Budgets für sich einnehmen. Kunden-IDs sollten konsistent und sicher an jedem digitalen Touchpoint erfasst werden können. Dabei wird es jedoch nur wenige Gewinner geben, denn ein Vermarkter kann seine Daten nicht auf viele verschiedene Systeme verteilen. Die Folge werden Akquisitionen und strategische Partnerschaften sein. Bis Ende 2015 werden Identitätslösungen aus der Nische herausgetreten sein und zum integrierten, zentralen Bestandteil größerer Lösungen werden.
- CRM und PRM ergänzen sich
2015 werden Unternehmen verstärkt und in größerem Umfang CRM-Daten für das Prospect Relationship Management (PRM), also für die Kundenansprache potentieller Neukunden nutzen. Dabei werden die anonymen, aggregierten CRM-Daten mit Cookies oder mobilen IDs in Verbindung gebracht, um bestimmte Empfänger direkt und gezielt anzusprechen. So lassen sich Botschaften besser aufeinander abstimmen und vorhandene Budgets intelligenter nutzen. In Deutschland sind zunehmend demographische Daten und Daten zum Kundenverhalten verfügbar, die eine aussagekräftige, personalisierte Kundenansprache ermöglichen. Die technischen Voraussetzungen sind gegeben, um individuelle Informationen über Verbraucher sicher und anonymisiert zu nutzen. So erhöht sich die Effektivität von digitalen Anzeigen zunehmend.
- Real Time Advertising (RTA) und Real Time Bidding (RTB) nehmen zu
In Deutschland wird der digitale Werbemarkt 2015 vor allem von Real Time Advertising und Real Time Bidding getrieben, die zunehmend größere Volumina für sich verbuchen werden. Die Verfügbarkeit umfangreicher Branding-Formate sowie von individuellen Daten für demographisches und Behavioral Targeting wird deutlich ansteigen. In Kombination mit Visibility Tracking, Brand Safety und der mit Real Time Advertising einhergehenden Transparenz werden Branding-Budgets für Programmatic Buying stark wachsen.
2015 werden auch zahlreiche neue unabhängige Handelsplattformen und Akteure in den deutschen Markt einsteigen. Agenturen und Werbetreibende sehen die Vorteile von Real Time Advertising, Real Time Bidding und Demand-Side-Plattformen immer deutlicher. Im kommenden Jahr ist daher auch die zunehmende Nutzung transparenter Data-Management-Plattformen durch Agenturen und Werber selbst zu erwarten.
- Programmatic Buying entwickelt sich weiter
Die Branche hat in den letzten Jahren eine spezifische Infrastruktur für Programmatic Buying aufgebaut, um mittels Real Time Advertising und Real Time Bidding Kampagnen intelligent auszusteuern. Maßgeschneiderte, durchdachte Lösungen für vertikale Branchen, zum Beispiel für Konsumgüter, B2B und Finanzdienstleistungen, werden 2015 noch intensiver genutzt. Denn datengetriebene Content-Strategien gehen über traditionelle Werbung hinaus und können dazu beitragen, das Kundenverhalten zu verändern und letzten Endes Kaufverhalten anzuregen. Große deutsche Werbetreibende werden dabei zunehmend Data-Management-Plattformen einsetzen, um mittels Big Data ihre Kampagnen effizienter und detaillierter zu planen und eine individuelle Ansprache sicherzustellen. Mit der zunehmenden Nutzung von diesen Plattformen wird sich auch Programmatic Buying weiterentwickeln, um komplexes Online-Marketing und geräteübergreifendes Targeting zu ermöglichen.
Quelle: www.turn.com
Foto „head“: Timur Özer von Turn
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