Deutsche Post DHL Group erfüllt Gewinnprognose 2017
– EBIT steigt um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro
– Konzernumsatz um 5,4 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro verbessert
– Erhöhung der Dividende auf 1,15 Euro je Aktie vorgeschlagen
– Weitere EBIT-Steigerung für 2018 auf rund 4,15 Milliarden erwartet, EBIT-Ziel für 2020 konkretisiert auf mehr als 5 Milliarden Euro
– CEO Frank Appel: „Auf dem Weg zur Erreichung unserer strategischen und finanziellen Ziele für 2020 haben wir 2017 entscheidende Fortschritte gemacht”
Der weltweit führende Post- und Logistikkonzern Deutsche Post DHL Group blickt erneut auf ein sehr gutes Geschäftsjahr zurück. Im Geschäftsjahr 2017 steigerte der Konzern das operative Ergebnis um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Damit hat das Unternehmen das gesteckte EBIT-Ziel von rund 3,75 Milliarden Euro erreicht. Wie prognostiziert trug der Bereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) 1,5 Milliarden Euro zum operativen Ergebnis bei. Die DHL-Divisionen erwirtschafteten, ebenfalls wie erwartet, ein EBIT in Höhe von insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Der Umsatz des Konzerns stieg um 5,4 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro. Zu dem Wachstum haben alle vier Unternehmensbereiche beigetragen. Besonders dynamisch entwickelten sich erneut DHL Express sowie das deutsche und das internationale Paket- und eCommerce-Geschäft.
„Dank einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung in allen vier Divisionen, insbesondere im Ausland, hat unser Konzern ein weiteres sehr gutes Jahr verzeichnet. Auch auf dem Weg zur Erreichung unserer strategischen und finanziellen Ziele für 2020 haben wir 2017 entscheidende Fortschritte gemacht. Mit unserem internationalen Fokus und unserer konsequenten Ausrichtung auf den dynamischen E-Commerce Markt haben wir frühzeitig die richtigen Maßnahmen ergriffen und sind heute besser denn je für zukünftiges Wachstum aufgestellt. Gleichzeitig nutzen wir in allen vier Divisionen zunehmend die sich bietenden Chancen der Digitalisierung und erweitern damit unser starkes Fundament für eine erfolgreiche Zukunft“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender Deutsche Post DHL Group.
Ausblick: Weitere EBIT-Steigerung für 2018 erwartet, EBIT-Ziel für 2020 konkretisiert
Seit Anfang 2018 wendet Deutsche Post DHL Group den Bilanzierungsstandard IFRS 16 an. Durch den geänderten Ausweis von Leasingverträgen verbessert sich das Konzern-EBIT damit, wie angekündigt, um rund 150 Millionen Euro im Jahr. Darüber hinaus wird erwartet, dass vor allem die solide konjunkturelle Dynamik, das weitere Geschäftswachstum und die operativen Verbesserungen in den einzelnen Unternehmensbereichen zu einer Ergebnissteigerung in 2018 führen werden: Deutsche Post DHL Group prognostiziert einen Anstieg des Konzern-EBIT auf rund 4,15 Milliarden Euro. Dazu soll der Bereich PeP rund 1,5 Milliarden Euro beitragen. In den DHL-Divisionen rechnet der Konzern mit einem EBIT-Beitrag von rund 3,0 Milliarden Euro.
Aufgrund der Änderung durch IFRS 16 hat der Konzern seine mittelfristigen Ergebnisziele konkretisiert und nennt nun erstmals absolute Zahlen: So erwartet Deutsche Post DHL Group im Geschäftsjahr 2020 ein EBIT von mehr als 5 Milliarden Euro. Dazu sollen der Bereich PeP rund 1,7 Milliarden Euro und die DHL Divisionen rund 3,7 Milliarden Euro beitragen.
Dividende: Erhöhung auf 1,15 Euro je Aktie vorgeschlagen
Die Umsatz- und Ergebnissteigerung im abgelaufenen Geschäftsjahr spiegelt sich auch in einem verbesserten Jahresüberschuss wider. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen betrug 2,7 Milliarden Euro (2016: 2,6 Milliarden Euro). Analog dazu stieg das unverwässerte Ergebnis je Aktie von 2,19 Euro im vergangenen Jahr auf 2,24 Euro in 2017. Dass der Anstieg des Netto-Ergebnisses schwächer ausfiel als das EBIT-Wachstum, ist vorrangig auf eine gestiegene Steuerquote zurückzuführen. Sie lag 2017 bei 14,3 Prozent nachdem sie im Vorjahr aufgrund einmaliger Sonderfaktoren auf 11,2 Prozent gefallen war.
Vor dem Hintergrund der positiven Ergebnisentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 24. April 2018 vor, die Dividende um 9,5 Prozent auf 1,15 Euro je Aktie zu erhöhen. Damit würde der Konzern – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Anteilseigner – eine Gesamtsumme von rund 1,4 Milliarden Euro ausschütten. Die Ausschüttungsquote läge auf Basis des Dividendenvorschlags bei 52 Prozent und damit innerhalb der Spanne von 40 bis 60 Prozent, die in der seit 2010 unverändert gültigen Finanzstrategie kommuniziert ist.
Investitionen und Cashflow gesteigert, Verschuldung reduziert
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Deutsche Post DHL Group erneut kräftig in alle vier Unternehmensbereiche investiert. Damit stärkt der Konzern das Fundament, um seinen profitablen Wachstumskurs auch in Zukunft fortsetzen zu können. So hat das Unternehmen unter anderem seine nationale und internationale Paketinfrastruktur ausgebaut. Ebenso wurden die Drehkreuze und die Flugzeugflotte bei DHL Express erweitert und modernisiert. Insgesamt hat der Konzern im Geschäftsjahr 2017, wie geplant, 2,3 Milliarden Euro für Investitionen aufgewendet (+9,8 Prozent), wobei allein im Schlussquartal deutlich mehr als eine Milliarde Euro investiert worden sind. Für das Jahr 2018 hat sich der Konzern Investitionen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro vorgenommen.
Die operative Leistungssteigerung des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich auch positiv auf den Mittelzufluss ausgewirkt. Allerdings sind sowohl die Cashflow-Größen für 2017 als auch die Vergleichswerte für 2016 durch Sonderfaktoren beeinflusst: So stieg der operative Cashflow 2017 um 858 Millionen Euro auf 3,3 Milliarden Euro. Darin reflektiert ist der Abfluss von 495 Millionen Euro für die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen in Großbritannien. Im Vorjahreswert war die Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen in Deutschland in Höhe von 1,0 Milliarde Euro enthalten. Der Free Cashflow verbesserte sich 2017 um 988 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden Euro. Um die erwähnte Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen bereinigt liegt der Free Cashflow bei 1,9 Milliarden Euro und übertrifft damit die Prognose. Positiv hat sich 2017 der Verkauf der Williams Lea Tag Gruppe mit einem Nettozufluss von 286 Millionen Euro ausgewirkt. Im Vorjahr waren Mittel in Höhe von 278 Millionen Euro für die Akquisition von UK Mail abgeflossen. Für 2018 prognostiziert Deutsche Post DHL Group einen Free Cashflow in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Die Nettofinanzverschuldung des Konzerns ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2017 unter anderem aufgrund der starken Cashflow-Entwicklung auf 1,9 Milliarden Euro gesunken (2016: 2,3 Milliarden Euro).
Post – eCommerce – Parcel: Weiteres Wachstum im Paket- und eCommerce-Geschäft
Der Umsatz im Bereich Post – eCommerce – Parcel ist 2017 um 6,4 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro gestiegen. Zu dieser positiven Entwicklung trugen vor allem Mengen- und Erlössteigerungen im Geschäftsfeld eCommerce – Parcel bei.
Der Bereich Parcel Germany konnte seinen Umsatz dabei um 4,3 Prozent steigern. Im Gesamtjahr 2017 hat PeP in Deutschland mehr als 1,3 Milliarden Pakete transportiert, ein Plus von 7,8 Prozent und ein neuer Rekord. Die Erlöse im Bereich eCommerce kletterten um 10,3 Prozent. Den deutlichsten Umsatzanstieg aber verzeichnete Parcel Europe mit einem Plus von 65,4 Prozent. Ein wesentlicher Treiber dafür ist die erstmalige Konsolidierung der Geschäfte von UK Mail (Umsatz 2017: 536 Millionen Euro). Auch um diesen Effekt bereinigt stiegen die Erlöse von Parcel Europe deutlich um 18,3 Prozent. Hierin spiegelt sich der kontinuierliche Auf- und Ausbau der Paketinfrastruktur in Europa wider. So hat Parcel Europe seine Aktivitäten zuletzt auf die Märkte Bulgarien, Irland, Kroatien und Rumänien ausgeweitet und ist nun in 26 Ländern inklusive Deutschland aktiv.
Im Geschäftsfeld Post blieb der Umsatz mit 9,7 Milliarden Euro stabil (-0,1 Prozent). Der strukturell bedingte Volumenrückgang im Bereich Post konnte 2017 mit einer guten Entwicklung beim Dialog Marketing und zusätzlichen Sendungsmengen durch die Wahlen in Deutschland weitgehend kompensiert werden.
Das operative Ergebnis des Unternehmensbereichs PeP stieg im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Dazu haben vor allem das Wachstum im deutschen Paketgeschäft, die stabilen Post-Umsätze und diszipliniertes Kostenmanagement beigetragen, während weitere Investitionen in das internationale Paketnetz und in das eCommerce-Geschäft den Ergebnisanstieg gedämpft haben.
Express: Erfolgsgeschichte fortgeschrieben, Marge klettert auf 11,5 Prozent
Der Unternehmensbereich Express hat auch in 2017 seine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse lagen mit 15,0 Milliarden Euro um 9,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders erfreulich ist, dass Express über alle Regionen hinweg gewachsen ist. Haupttreiber für diese dynamische Entwicklung war einmal mehr das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI): Hier stieg das Volumen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent.
Dadurch kann die Division ihre einzigartige globale Express-Infrastruktur noch effizienter auslasten. In Verbindung mit einem strikten Ertragsmanagement und kontinuierlichen Verbesserungen des Netzwerks konnte der Unternehmensbereich das operative Ergebnis um 12,4 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro verbessern. Die operative Marge kletterte auf 11,5 Prozent nach 11,2 Prozent im Jahr zuvor.
Global Forwarding, Freight: Umsatz und Ergebnis gesteigert
Die Entwicklung im Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight hat sich im Jahresverlauf verbessert. Die Erlöse stiegen 2017 um 5,4 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Dabei verzeichnete die Division sowohl im Luft- als auch im Seefrachtgeschäft deutliche Volumenzuwächse. Auch der Land- und Schienentransport in Europa entwickelte sich positiv – insbesondere in Deutschland.
Das EBIT des Unternehmensbereichs stieg um 3,5 Prozent auf 297 Millionen Euro, obwohl die deutlich gestiegenen Frachtraten insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2017 die Margen in der Luft- und Seefracht spürbar unter Druck gesetzt haben. Ab dem zweiten Halbjahr konnte die Division die höheren Preise verstärkt an ihre Kunden weitergeben und so ihr Ergebnis im zweiten Halbjahr deutlich verbessern.
Supply Chain: Weiterhin starkes Neugeschäft
Der Umsatz im Unternehmensbereich Supply Chain stieg in 2017 um 1,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro. Um negative Währungseffekte bereinigt lagen die Erlöse um 4,6 Prozent über dem Vorjahr. Das Neugeschäft von Supply Chain entwickelte sich abermals positiv: Der Unternehmensbereich hat 2017 zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen.
Das operative Ergebnis sank um 3,0 Prozent auf 555 Millionen Euro. Dabei konnten die positiven Effekte aus dem wachsenden Geschäft und dem erfolgreich abgeschlossenen Optimierungsprogramm die einmalige Belastung durch Abschreibungen von aktivierten Kundenbeziehungen nicht ausgleichen. Um diesen negativen Effekt bereinigt stieg das EBIT um 2,6 Prozent.
Viertes Quartal: Starker Jahresabschluss
Mit 16,1 Milliarden Euro verzeichnete Deutsche Post DHL Group im vierten Quartal einen Umsatzanstieg um 4,5 Prozent. Zu dieser Verbesserung haben alle vier Unternehmensbereiche beigetragen. Das operative Ergebnis stieg noch stärker: Es legte um 6,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen ging im vierten Quartal aufgrund einer höheren Steuerquote um 0,5 Prozent auf 837 Millionen zurück. Analog dazu sank das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf 0,69 Euro.
Quelle: www.dpdhl.com
Schlagwörter: Deutsche Post DHL Group