Low-Cost vs. High-Tech: Digitale Assistenten der Verpackungslogistik im Test
Müssen digitale Assistenten in der Verpackungslogistik zwingend hochtechnisch und kostspielig sein? Dieser Frage geht ein Team aus Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML auf der LogiMAT 2018 in Stuttgart nach. Vom 13. bis 15. März können Messe-Besucher zwei unterschiedliche Assistenten testen und in einer Befragung ihr Feedback geben.
Die Aufgabenstellung für die LogiMAT-Besucher ist simpel: »Packen Sie die kleinen Päckchen in den großen Karton.« Um diesen Karton so platzsparend wie möglich zu packen, gibt es Unterstützung von zwei unterschiedlichen Technologien: Einer Augmented-Reality-Brille und einer LED-Anzeige. Im ersten Fall erscheint dem Benutzer mittels Augmented Reality (AR) ein Hologramm des zuvor gescannten Päckchens genau dort, wo es im Karton abgelegt werden soll. Die LED-Methode kommt zu dem gleichen Ergebnis – ohne Brille und ohne viel Schnickschnack. Nur mit Hilfe von Leuchtsignalen an den Seiten des Kartons erfährt der Benutzer, wo das jeweilige Päckchen am platzsparendsten untergebracht ist.
Die Experten wollen prüfen, ob mit der LED-Methode eine kostengünstige und zugleich effiziente sowie belastungsoptimierte Alternative besteht. Ob die Low-Cost-Variante neben der High-Tech-Brille tatsächlich bestehen kann – das beurteilen die Besucher der LogiMAT. In einem Fragebogen sollen die Messebesucher unter anderem Auskunft darüber geben, wie das Nutzererleben und wie hoch die geistige Beanspruchung während des Verpackungsprozesses war.
Digitale Assistenten bringen große Vorteile mit sich: Sie ermöglichen es, den Mitarbeiter intuitiv bei Verpackungsprozessen zu unterstützen oder für Arbeitstätigkeiten anzulernen. Dadurch können Prozesse effizienter gestaltet und Fehler reduziert werden. Vor allem in der Intralogistik wächst das Angebot neuer Technologien immer mehr. Eine smarte Verwendung von Informationstechnologien ist in der Praxis aber erst dann möglich, wenn das Zusammenspiel von Mensch und Technik gut aufeinander abgestimmt ist. AR-Brillen sind beispielsweise sehr hilfreich für den Arbeiter, die Hardware für den ganztätigen Gebrauch aber noch nicht genügend ausgereift.
Innerhalb des »Leistungszentrum Logistik und IT« erforscht das Fraunhofer IML zusammen mit den Ergonomie-Experten des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) das Thema »Kognitive Ergonomie«. Das Ziel ist es herauszufinden, welche Technologien dem Mitarbeiter die Arbeit wirklich so einfach und ergonomisch wie möglich machen. Aus diesen Erkenntnissen sollen Gestaltungs- und Handlungsempfehlungen für einen humanzentrierten Einsatz und Umgang mit technischen Assistenzsystemen entstehen.
Quelle: http://iml.fraunhofer.de
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