Category Management & Purchase 2025: Grundlegender Wandel steht bevor
– GS1 Germany, PwC und rheingold institut entwickeln sieben Szenarien für die Konsumgüterbranche im Jahr 2025
– Drittes Szenario zeigt, wie sich Sortimentsmanagement und Beschaffung entwickeln:
Einsatz künstlicher Intelligenz künftig wettbewerbsrelevant
– Lösungswege und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Nichts bleibt, wie es war: Bis 2025 werden sich die aktuellen Entwicklungen in der Konsumgüterwelt weiterzuspitzen. Dazu gehört auch die zunehmende Individualisierung des Konsums. Anstatt auf Standard- und Fertigprodukte zuzugreifen, erwartet der Shopper maßgeschneiderte Lösungen. Er sucht nach Angeboten, die exakt seinen individuellen Bedürfnissen wie zum Beispiel seinem persönlichen Gesundheitsprofil entsprechen. Die Category Manager der Zukunft reagieren darauf mit alternativen Produktkonzepten und Instore-Manufacturing-Lösungen. Sie entwickeln nachhaltige Konzepte für Online- und Offline-Verkaufskanäle und spielen dabei virtuos mit den Möglichkeiten intelligenter Technologien. „Die Bereiche Beschaffung und Sortimentsgestaltung werden sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern. In letzter Konsequenz verschieben und verteilen sich heutige Produktionsstufen vom Hersteller über Distributionszentren und den POS bis zum Konsument nach Hause.“, sagt Klaus Vogell, Innovationsmanager bei GS1 Germany und Leiter der Zukunftsprojektion „2025: Smart Value Networks“. „Nur Unternehmen, die jetzt die nötige Agilität und Weitsicht beweisen, werden im Jahr 2025 zu den Erfolgreichen gehören.“
Was genau auf die Konsumgüterbranche zukommt und wie sich die komplexen Herausforderungen meistern lassen, beschreiben GS1 Germany, die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und das rheingold institut in dem jetzt veröffentlichten dritten Zukunftsszenario „Category Management & Purchase 2025“.
Umgang mit künstlicher Intelligenz – ein „Muss“ für die Mitarbeiter
Zu den wichtigsten Treibern der Veränderung zählen globale Faktoren wie Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rohstoffverknappung. Zugleich zwingen strengere gesetzliche Auflagen in der EU und neue technologische Entwicklungen die Unternehmen zum Handeln. „Fakt ist: Ein tiefgreifendes Verständnis des äußerst vielschichtigen Shopperverhaltens wird immer wichtiger“, sagt Sebastian Buggert, Mitglied der Geschäftsführung und CIO des rheingold instituts. „Damit verändern sich auch die Anforderungen an die Mitarbeiter: Anwendungsfokussiertes IT-Know-how, der Umgang mit künstlicher Intelligenz, vernetzten Systemen und Plattformen wie dem Transaktionsnetzwerk einer Blockchain – all das zählt 2025 zum Standard.“
Großes Potenzial für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Bereich Category Management & Purchase sehen die Experten beispielsweise bei autonomen Prognosesystemen: So könnten selbstlernende Systeme 2025 dabei helfen, Bedarfsmengen mit großem Vorlauf zu planen und zu disponieren. Die digitalen Assistenten der Zukunft haben Zugriff auf riesige Datenmengen. Sie können auch kleinste Signale erkennen, bewerten und Handlungsempfehlungen ableiten. Von Fall zu Fall entscheiden sie sogar selbstständig und unterstützen die Mitarbeiter im Einkauf dabei, die richtigen Artikel in den passenden Mengen zu optimalen Konditionen zu beschaffen.
Status quo hinterfragen, neue Lösungswege erschließen
Auch das dritte Szenario der Zukunftsprojektion „2025: Smart Value Networks“ macht deutlich: Für Industrie und Handel ist es höchste Zeit, sich fit zu machen für das Business von morgen. „Wichtig ist dabei, dass die Unternehmen sowohl ihre Organisationsstrukturen und ihre Kultur als auch Technologien und Prozesse auf den Prüfstand stellen“, sagt Dr. Christian Wulff, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland. „Wir empfehlen unter anderem, das Rollenverständnis der verschiedenen Funktionsbereiche weiterzuentwickeln und übergreifende Budgets einzuführen.“ Definitiv notwendig sind laut Studie zudem Investitionen in Automation und Digitalisierung. Sinnvoll ist es aus Sicht der Autoren, künstliche Intelligenz für operative Prozesse einzusetzen und den entstehenden Freiraum der Mitarbeiter für strategisches Arbeiten zu nutzen.
Eine gemeinsame Vision und die Akzeptanz der Mitarbeiter sind dabei unverzichtbar. Denn bei allen Umwälzungen und technologischen Neuerungen – der Mensch ist und bleibt der entscheidende Erfolgsfaktor für die Unternehmen. 2025 verstärkt im Zusammenspiel mit smarten, unterstützenden und intelligenten Systemen. Aber auch in Zukunft insbesondere mit seiner Kreativität, Visionskraft, Empathie und intrinsischen Motivation. „Die zwischenmenschliche Interaktion wird vielleicht weniger“, so Klaus Vogell, „aber gerade deshalb umso wichtiger.“
Die gesamten Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen zum dritten Szenario „Category Management & Purchase 2025“ stehen kostenfrei auf www.gs1-germany.de/zukunftsstudie zur Verfügung.
Quelle: www.gs1-germany.de
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