DVPT: Statement zur Pressekonferenz der DPAG und deren Pläne zur digitalen Transformation
Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V. (DVPT), der sich für die Interessen der Nutzer von Postdienstleistungen in Deutschland einsetzt, begrüßt es außerordentlich, dass die Deutsche Post AG in eine digitale Ausrichtung investiert. Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern großen Nachholbedarf, insbesondere auch bei den regulatorischen Rahmenbedingungen.
In der Vergangenheit waren die Investitionen der DPAG nicht von großem Erfolg gekrönt. Beispiel dafür ist unter anderem der E-Post-Brief, der, wie auch die offizielle DE-Mail, in Deutschland keine Verbreitung gefunden hat.
Aktuell hat die Deutsche Post ein neues Angebot im Portfolio, die so genannte Digitale Kopie. Empfänger von Briefen können dabei ihre Informationen parallel zum physischen Brief zusätzlich auch elektronisch erhalten. Auch hier ist wiederum der E-Post-Brief verpflichtend als Empfangsmedium gefordert.
Die Deutsche Post AG hat sowohl bei der Qualität der Brief- als auch der Paketzustellung Nachholbedarf. Dies zeigen unter anderem die in den letzten beiden Jahren steigenden Beschwerden bei der Bundesnetzagentur. Seit einem halben Jahr führt daher der DVPT e.V. mit seinen Mitgliedern eine repräsentative Laufzeitmessung von Briefen im Netz der Deutschen Post AG durch, deren erste Ergebnisse am 27. November 2020 bekannt gegeben werden. Ziel dieser Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen ist es, Probleme aufzudecken und diese im Sinne der Nutzer, im Dialog mit der Deutschen Post AG abzustellen. Aktuell verzeichnet der DVPT e.V. auch die Bereitschaft der DPAG, die Unternehmen in ihre Planungen einzubeziehen, um die Qualität zu verbessern und Angebote zu generieren, die der Markt dringend braucht.
Der DVPT e.V. geht davon aus, dass durch die Investitionen in die Digitalisierung die Qualität insgesamt verbessert und das Angebot abgerundet werden kann. Seitens der Bundesnetzagentur ist regulatorisch speziell im Briefbereich darauf zu achten, dass keine Einschränkungen des Wettbewerbs durch die Vermischung von digitalen Produkten und dem klassischen Brief entstehen, bei dem die Deutsche Post AG nach wie vor 85 % des Marktanteils hält.
Quelle: www.dvpt.de