DVPT: Erstmalige Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen in Deutschland im Netz der DPAG mit Start 1. April 2019
PRESSEKONFERENZ des DVPT e.V.:
Erstmalige Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen in Deutschland im Netz der DPAG mit Start 1. April 2019
Termin: Donnerstag, 28. November 2019
Ort: Neue Stadthalle Langen, Südliche Ringstraße 77, 63225 Langen (Hessen)
Uhrzeit: 10.30 bis 11.30 Uhr
Teilnehmende:
Klaus Gettwart, Vorstand, DVPT e.V.
Frank Thomas Eckart, Vorsitzender Arbeitskreis Großversender des DVPT e.V.
Zunehmende Kritik der DVPT-Mitgliedsunternehmen und seit zwei Jahren kontinuierlich steigende Beschwerdezahlen bei der BNetzA haben den DVPT e.V. (Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V.) veranlasst, spezielle Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz und Steigerung der Qualität bei der Briefversorgung in Deutschland einzuleiten. Hierzu wurde eine Laufzeitmessung ins Leben gerufen, mit der End-to-End die Brieflaufzeit in Deutschland ermittelt wird.
Design der Laufzeitmessung
Insgesamt werden ein Jahr lang beginnend seit dem 1.4.2019 und endend am 31.3.2020 regelmäßig Testsendungen von allen teilnehmenden Unternehmen in das Zustellnetz der DPAG eingespeist. Somit werden sowohl regionale als auch saisonale Schwankungen in das Endergebnis einbezogen. Die Zustellorte der Laufzeitmessung, die so genannte letzte Meile, entsprechen der Haushaltsverteilung in Deutschland. Es werden alle Postleitregionen repräsentativ angeschrieben und gemessen. Ebenso werden nach Versandstruktur der Absender über ganz Deutschland verteilt Sendungen in das Zustellnetz eingespeist.
Die Einspeisung erfolgt über die drei Einspeisearten: Direktabholung durch die DPAG, Direktabgabe von Unternehmen im Briefzentrum der DPAG und Einlieferung über zwischengeschaltete Konsolidierer. Letztere sortieren die Sendungen zum Erhalt von Portorabatten vor und geben sie bei der DPAG ab. Alle teilnehmenden Unternehmen haben mit den Konsolidierern einen E 1 Vertrag, sie liefern nach Vorgabe der Verträge noch am gleichen Tag der Vorsortierung bei der Post ein. Es werden nur voll bezahlte Geschäftsbriefe aller Formate versendet, keine Werbesendungen, die ja bekanntlich eine längere Laufzeit haben. Es wird also seitens des Absenders der schnellstmögliche Versandweg im Netz der DPAG gewählt und es wird die Laufzeit End-to-End gemessen.
Messsystem der Studie
Die Laufzeitmessung wird nach der international festgelegten Norm EN 14534 für Laufzeitmessungen durchgeführt, deren Einhaltung vom TÜV Rheinland im Rahmen einer Zertifizierung überprüft wird. Ziel ist es, statistisch repräsentative Ergebnisse für die Laufzeit von Geschäftsbriefen der an der Laufzeitmessung teilnehmenden Unternehmen zu erhalten, die ihre Sendungen über das Netz der Deutschen Post AG zustellen lassen.
Eine Messung dieser Art für Geschäftsbriefe findet erstmalig in Deutschland statt. Sie wird von der BNetzA unterstützt, die sich von der Messung zusätzliche Erkenntnisse zur Qualität der Briefbeförderung in Deutschland verspricht.
Zwischenergebnisse der Studie
Die Ergebnisse liefern eine Indikation über das Zustellnetz in Deutschland, an welchem die Deutsche Post AG, Konsolidierer und weitere Dienstleister beteiligt sind. Alternative Zustellunternehmen sind nicht in die Messung einbezogen.
– Bisher wurden Laufzeitmessungen nur im Universaldienst durchgeführt, wo die DPAG eine Laufzeitverpflichtung gegenüber den Kunden von mindestens 80% E 1 und 95% E 2 hat. Diese Sendungen machen ca. 9% der Gesamtmenge aller Briefe aus. Die Messungen werden von der DPAG in eigenem Namen nach den gleichen Normen und mit TÜV-Zertifizierung durchgeführt wie die Messung des DVPT.
– Die Messung des DVPT hat ihre Halbzeit erreicht und wird im April 2020 abgeschlossen sein.
– Als Zwischenstand können wir für die Geschäftspost dieser Laufzeitmessung abweichende Werte zu den Aussagen der DPAG im Universaldienst erkennen.
– Im Rahmen der Messung der Geschäftsbriefe erkennen wir aktuell Unterschiede der Laufzeiten bei den Einlieferarten und den Zustellregionen.
– Auf bestimmten Routen stellen wir sehr unterschiedliche Laufzeiten fest.
– Um Transparenz bei den unterschiedlichen Einspeisearten zu erhalten, haben wir begleitend Trackersendungen auf den Weg gebracht. Diese melden sich alle 15 Minuten und senden ihren Standort. Sie geben detailliert Überblick darüber, wo Verzögerungen bei der Sortierung, Abgabe bei der Post oder im Zustellnetz der DPAG entstehen.
– Wir können nachvollziehen, dass detailliertere Informationen seitens der Presse und der Öffentlichkeit gewünscht sind. Wir bitten aber an dieser Stelle um Verständnis, dass dies erst nach Abschluss der Messung im April 2020 möglich sein wird.
Hinzu kommt, dass eine Jahresmessung das Weihnachtsgeschäft und das erhöhte Sendungsaufkommen von Banken und Versicherungen zum Jahresende und bis Februar eines Jahres einbeziehen muss. Diese Monate sind bisher noch nicht erfasst.
– Auch können wir keine teilnehmenden Unternehmen nennen, da ansonsten die Messung verfälscht werden kann und ihre Aussagekraft verlieren kann.
– Soviel können wir jedoch sagen: Die Messung läuft nach Plan, wir haben eine hervorragende Empfangsquote, wir können für die Unternehmen erkenntnisreiche Informationen generieren. Die Versandmatrix von Postleitzone zu Postleitzone (1. Stelle der Postleitzahl) liefert aufschlussreiche Informationen und wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Messung Verbesserungen anstoßen können.
Maßnahmen nach Ende der Laufzeitmessung im April 2020
– Nach Abschluss der Messung werden wir die Messergebnisse bekanntgeben und allen Post-Dienstleistern anbieten, in einen konstruktiven Dialog mit dem DVPT zu treten, um die Qualität im Briefnetznetz nachhaltig zu verbessern.
– Nach Ende der Messung werden die Unternehmen dann auch ihrerseits auf ihre Dienstleister zugehen, um konkrete Verbesserungen anzusprechen und umzusetzen.
– Es ist geplant, diese Messung zu einer regelmäßigen Laufzeitmessung zu machen, um die Entwicklung laufend zu beobachten und dauerhafte Verbesserungen für das gesamte Zustellnetz zu bewirken, da nicht nur Geschäftsbriefe, sondern auch die Privatpost der Briefkästen im Universaldienst von Verbesserungen profitieren werden.
Wir hoffen dabei weiterhin auf die Unterstützung der BNetzA und der Politik.
Pressekontakt
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