Top-100-Onlineshops: Mehr Kleidung als Kotelett per KlickStudie: EHI und Statista analysieren den E-Commerce-Markt in Deutschland
Der deutsche E-Commerce kann sich auch in 2019 über ein zweistelliges Umsatzwachstum der Top-100-Onlineshops freuen. Die Steigerung im Vergleich zum Vorjahr beträgt 11,6 Prozent bei einem Gesamtjahresumsatz von 37,52 Mrd. Euro. Dies ergab die Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2020*, aus der nun das Ranking der Top-100-Onlineshops erscheint.
Generalisten mit größtem Anteil
Angeführt wird das Ranking wie gewohnt von Amazon.de** mit einem Umsatz in 2019 von 10,49 Mrd. Euro. Zweitplatziert ist Otto.de mit 3,36 Mrd. Euro und an dritter Stelle befindet sich Zalando.de, die 1,62 Mrd. Euro erwirtschafteten. Die ersten 10 Plätze haben ihren Umsatz um 10,7 Prozent von 18,77 Mrd. auf 20,79 Mrd. Euro steigern können. Die Hälfte von ihnen stammt aus der Unterhaltungselektronik: Mediamarkt.de belegt mit 1,17 Mrd. Euro Platz 4, Notebooksbilliger.de erwirtschaftete einen Umsatz von 868 Mio. Euro und rangiert an fünfter Stelle. Saturn.de mit 641 Mio. Euro folgt auf Platz 7 und Apple.com (588 Mio. Euro) sowie Cyberport.de (565,4 Mio. Euro) belegen die Plätze 9 und 10.
Das verhältnismäßig größte Wachstum von 19,8 Prozent fand auf den Rängen 21 – 40 statt. 4,95 Mrd. Euro haben diese Onlineshops in 2019 erwirtschaftet – im Vergleich zu 4,13 Mrd. Euro in 2018. Die ersten fünf Plätze haben ihren Umsatz im Durchschnitt um 10,9 Prozent gesteigert, von 15,49 Mrd. Euro auf 17,51 Mrd. Euro.
Die Generalisten verteilen mit 46,9 Prozent bzw. 17,61 Mrd. Euro fast die Hälfte des Gesamtumsatzes unter sich – zweitgrößtes Segment ist Bekleidung (16,3 Prozent/6,11 Mrd. Euro), gefolgt von Unterhaltungselektronik (16,2 Prozent/6,07 Mrd. Euro).
Punkten mit Kleidung und Möbeln
Im Bereich Bekleidung können zwei Unternehmen besonders punkten: Zara.de konnte mit einem Umsatz von 100,2 Mio. Euro 18 Plätze im Ranking gutmachen und befindet sich nun an 77. Stelle. Zweiter Gewinner in diesem Segment ist Aboutyou.de (524,7 Mio. Euro), das um 3 Plätze auf die 13. Position geklettert ist. Newcomer in den Top-100 Onlineshops ist z.B. MyTheresa.com, die auf Luxusmode fokussiert sind – einem vielversprechenden Bereich, den inzwischen auch Zalando für sich entdeckt hat – und mit 82,6 Mio. Euro Umsatz an 90. Stelle landeten.
Bei den Onlineshops mit Möbeln und Wohnaccessoires hat Wayfair.de (181,7 Mio. Euro) 38 Plätze aufgeholt und steht nun an Position 41. Ikea hat sich mit einem Umsatz von 494 Mio. Euro um 3 Stellen auf Platz 15 verbessert.
Für den täglichen Bedarf
Nur ein Lebensmittler befindet sich im Ranking der Top-100-Onlineshops. Der Vollsortimenter Rewe hat mit Rewe.de (154 Mio. Euro) seine Position um 3 Plätze verbessert und rangiert an 53. Stelle. Bei Drogerie und Gesundheit fällt Flaconi.de (198 Mio. Euro) mit einem Sprung von Platz 59 auf Platz 36 auf. Shop-apotheke.de hat 405,3 Mio. Euro Umsatz generiert und sein Ranking um 8 Stellen auf Platz 19 verbessert. Dm.de rangiert mit einem Umsatz von 105,0 Mrd. Euro auf Platz 72.
Das Ranking der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland wurde der gemeinsamen Studie von EHI und Statista entnommen. Die gesamte Studie über die Top-1.000-Onlineshops erscheint am 06.10.2020 im EHI-Verlag sowie bei statista.de.
Interaktive Grafik mit den Top-100-Onlineshops in Deutschland im Download
Unter dem Link erreichen Sie unsere interaktive Grafik mit den Top-100-Onlineshops in Deutschland. Die Top-100-Onlineshops lassen sich nach Branche und Platzierung filtern. So lässt sich das Ranking bspw. um amazon.de bereinigen. Außerdem lässt sich über die untere Menüleiste der Grafik über den Punkt „Freigeben“ ein Einbettungscode abrufen, mit dem die Infografik in die eigene Website eingebettet werden kann, sodass Nutzer hier selbst verschiedene Ansichten wählen können.
Quelle: www.ehi.org
*Anmerkungen und Methodik
Die Angaben der Studie beruhen auf einer Händler-Befragung (EHI) und Statista-Hochrechnungen auf Basis einer Regressionsanalyse sowie Unternehmensangaben aus Geschäftsberichten, Pressemitteilungen sowie Unternehmenswebsites und ergänzt um Sekundärdaten. Schwerpunkt der Untersuchung waren B2C-Onlineshops mit Ausnahme von Marktplätzen. Berücksichtigt wurde der Umsatz mit physischen Gütern. Der Umsatz mit digitalen Gütern wie Apps und Streaming-Diensten von Shops, z.B. Apple iTunes und Spotify, wurde nicht berücksichtigt. Durch die permanente Anpassung der Umsatzmodellierung kommt es teilweise zu Veränderungen bei den Umsatzzahlen der modellierten Shops.
Betreibt ein Unternehmen mehrere Onlineshops, so wurde jeder Shop separat betrachtet.
Definition E-Commerce-Umsatz: In Deutschland generierter Nettoumsatz des jeweiligen Onlineshops im Jahr 2019, bereinigt von Retouren, exkl. Umsatzsteuer und nur aus der reinen Geschäftstätigkeit des Onlineshops (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).
**Beispiel Umsatzermittlung Amazon: Der Gesamtumsatz für Deutschland beträgt laut Geschäftsbericht 19,9 Mrd. Euro. Dieser inkludiert jedoch Service- und Subscription-Umsätze (Provisionen für Angebote Dritter auf dem Marktplatz, Prime-Mitgliedschaften, audible.de etc.) sowie alle Käufe auf Amazon in Deutschland, die außerhalb Deutschlands getätigt wurden. Die Service-Umsätze, die Umsätze durch den Kauf aus dem Ausland sowie die Umsätze weiterer Amazon-Angebote wurden aus dem Deutschlandumsatz für amazon.de herausgerechnet.
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