DOXNET-Tag: Von Wetzlar in die ganze WeltDOXNET 2020
Die Atmosphäre hatte was von einer Fernseh-Live-Sendung: Der DOXNET-Tag präsentierte sich in diesem besonderen Herbst 2020 als professionelle Live-Schalte in die ganze Welt. Dazu wurde die DOXNET Zentrale in Wetzlar zusätzlich verkabelt, mit Kameras ausgestattet und eine professionelle Übertragungstechnik aufgebaut, damit die Mitglieder digital an der Veranstaltung teilnehmen konnten.
Die Spannung war zum Greifen nah, als Vorstandsmitglied Uwe Hammann von Wetzlar aus die digitalen Besucher des DOXNET Tags begrüßte. So viel vorweg: Der Start verlief genauso komplikationsfrei wie die gesamte Veranstaltung und die anschließende Mitgliederversammlung. „Natürlich hätten wir alle Teilnehmer viel lieber persönlich begrüßt, aber die Umstände lassen das derzeit leider nicht zu und wir freuen uns, auf diesem Weg mit euch in Kontakt zu treten“, sagte Hammann.
Keynote-Speakerin Prof. Dr. Elisabeth Heinemann lieferte in ihrem Vortrag interessante Einblicke in die Welt der Digitalisierung. Die Expertin referierte anschaulich darüber, wie man auch „Digital-Nicht-Souveräne“ mit ins Boot holen kann. Zu Beginn gratulierte sie den Teilnehmern der Online-Veranstaltung, denn es sei immer noch nicht Standard, digital souverän zu sein. „Sie gehören zur digitalen Elite“, sagte Heinemann mit Blick auf die immer noch 20 Prozent „digital abseits Stehenden“.
In einem kurzen historischen Abriss blickte sie auf die Entwicklung von den 1980er Jahren („Der Walkman war das tragbare Spotify und die Telefone kamen mit Kabel und Wählscheibe daher“) hin zum Jahr 2007, als das erste iPhone auf den Markt kam („Das hat unsere Welt total verändert“) und auf 2020 („Das Jahr des Home-Office“), als Programme wie Zoom nicht nur in aller Munde waren, sondern auf jedes Smartphone und jeden PC geladen wurden.
Die täglichen Internetnutzer in Deutschland quantifiziert sie auf 51 Millionen Menschen. Im Ranking der Integration von Digitaltechnik belegt Deutschland im europäischen Vergleich Rang 18 von 28. „Da ist noch viel Luft nach oben“, kommentierte sie diese Zahl.
Letztlich habe Corona vielen gezeigt, was möglich ist, wenn man muss. Jetzt gehe es darum, zukunftsfähige Konzepte zu entwicklen, wenn man kann. „Es muss Überzeugungsarbeit in alle Richtungen geleistet werden“, so die Expertin, die die Digitalisierung als einen Hürdenlauf bezeichnete. „Es lohnt sich aber, diese Challenge anzugehen“, sagte Heinemann, die mehrere Aspekte vorstellte, die den Erfolg oder eben das Scheitern von digitalen Projekten beeinflussen. Man müsse immer vom Kunden her denken und die „Digital Customer Touchpoints“ im Blick haben, also Zugänge schaffen, an denen die Kunden digital abgeholt werden können. Aspekte wie Datenschutz, die Bedeutung abteilungsübergreifender Digitalisierungsvorhaben, die Klärung von Zuständigkeiten und Kompetenzen sowie die Bereitschaft zu einer Veränderungskultur spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Stellen sie sich immer die Frage: Muss jemand seine Komfortzone verlassen? Gibt es Ängste, sich zu blamieren oder die Kontrolle zu verlieren? Herrscht die Angst vor, dass der Arbeitsplatz wegrationalisiert werden könnte? Heinemann hielt fest: „Digitalisierung ist vor allem eine Frage der Haltung. Will ich sie oder will ich sie nicht?“
Um die Zweifler mitzunehmen, spielen Respekt und Wertschätzung eine wichtige Rolle. „Vermeiden sie digitales Buzzword-Bingo, sprechen sie immer die Sprache derjenigen, die sie mit ins Boot holen wollen und schaffen sie Transparenz, denn Digitalisierung ist nur dann erfolgreich, wenn sie mit einem Kulturwandel einhergeht.“
Prof. Heinemann brachte die Dinge auf den Punkt, weitete den Blick, ordnete ein und beantwortete in der anschließenden Diskussionsrunde auch kritische Fragen wie Gefahren von „zu viel Digitalisierung“ für die Psyche (Home-Office vs. sozialer Kit). In der Digitalisierung selbst sieht Heinemann aber keine generelle Gefahr: Im Gegenteil, für die Expertin ist sie ein Intelligenzverstärker, „weil wir als reflektierte Nutzer des Digitalen frei entscheiden, ob wir es nutzen oder nicht: Die Routine bekommen wir abgenommen, die Kreativleistung bleibt genauso bei uns wie die Entscheidungsfindung“, sagte Deutschlands Digitalexpertin zum Abschluss.
Die Netzwerk-Profis von DOXNET haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, auch im technischen Sinne ihr Handwerk perfekt zu beherrschen. So fiel die Resonanz der Teilnehmer sehr positiv aus: „Vielen Dank an den Vorstand, es war prima gemacht“, lauteten die Meinungen im eigens eingerichteten Chat.
Quelle: www.doxnet.de