Was die Politik tun sollte, damit Corona-Impfstoffe sicher und schnell in ganz Deutschland verteilt werden können
– Der auf Arzneimittellogistik spezialisierte Logistikdienstleister trans-o-flex hat drei Thesen für eine optimale Distribution von Corona-Impfstoffen erarbeitet
– Unternehmen sieht Gesundheitsministerium in Zugzwang
Die ganze Welt setzt große Hoffnungen auf Impfstoffe gegen Covid-19. Ob diese Hoffnungen erfüllt werden können, hängt aber nicht nur von den Impfstoffen ab, sondern auch davon, wie sie schnell und sicher verteilt werden können. „Die Logistik darf nicht zum Engpassfaktor werden. Nur dann kann die Immunisierung sicher und schnell starten, sobald einer oder mehrere Impfstoffe zugelassen sind“, sagt Wolfgang P. Albeck, CEO von trans-o-flex, dem führenden Transportdienstleister für pharmazeutische Güter in Deutschland. Dabei sieht Albeck auch die Bundespolitik in der Verantwortung. „Es müssen jetzt schnell die richtigen Entscheidungen gefällt werden“, ergänzt der Chef des Unternehmens, das in Deutschland und in zahlreichen europäischen Ländern über Transportnetze für die sichere und schnelle Verteilung von Medikamenten verfügt. „Wir haben deshalb drei Thesen entwickelt, anhand derer Politiker auf Landes- wie auf Bundesebene prüfen können, ob die von ihnen angestrebten Logistiklösungen wirklich zielführend sind und wie sie zu einer optimalen Impfstofflogistik beitragen können.“ Die drei Thesen lauten im Einzelnen:
1. Auch die logistische Ausstattung der mobilen Impfteams muss Sicherheit und Kontrolle der Kühlkette gewährleisten. Eine solche Kühlkette muss aktiv temperiert, dokumentiert und gesteuert werden. Sie ist dadurch wesentlich transparenter und weniger anfällig für Störungen als eine Kette, in der aufgrund der notwendigen Tiefsttemperaturen Passivverpackungen wie Kühlboxen bzw. Kühlbehältnisse1) eingesetzt werden müssen. Für eine solche aktiv temperierte Kühlkette zwischen 2 und 8 Grad gibt es bewährte Logistiknetze, die nicht nur wenige Impfzentren, sondern darüber hinaus auch Arztpraxen oder mobile Teams schnell, direkt und sicher mit dem Impfstoff versorgen können. Nicht zuletzt sind solche Logistikketten umweltfreundlicher, da sie ohne die aufwändigen Passivverpackungen auskommen, die außerdem das Frachtgewicht erhöhen und immer auch zurücktransportiert werden müssen.
2. Angesichts der hohen Sensibilität der Impfstoffsendungen ist bei der Auswahl der Dienstleister darauf zu achten, dass insbesondere Arzneimittel- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Hier sind zum einen die Vorgaben der EU für die gute Distributionspraxis von Arzneimitteln (EU-GDP) zu beachten. Sie stellen sicher, dass die Wirkung von Medikamenten nicht durch Lagerung und/oder Transport beeinträchtigt wird. Zum anderen gilt es, ausreichende Vorkehrungen gegen Diebstahl zu treffen und einen schonenden Umgang mit jedem einzelnen Packstück zu gewährleisten. Massendienstleister, die Sendungen über konventionelle Sortiersysteme schleusen und an Ladestellen unsachgemäß handhaben, setzen sensible Sendungen mit Impfdosen einem hohen Beschädigungsrisiko aus. Sie scheinen daher ungeeignet, um solche Sendungen zu transportieren.
3. Die Auftragsvergabe muss über ein transparentes und faires Vergabeverfahren erfolgen, das für alle Logistikspezialisten offen ist. Nur so kommen innovative und leistungsfähige Lösungen zum Zug, die eine reibungslose Verteilung des oder der neuen Covid-19-Impfstoffe gewährleisten.
Quelle: www.trans-o-flex.com
[1] siehe Empfehlungen für die Organisation und Durchführung von Impfungen gegen Sars-CoV-2 in Impfzentren und mit mobilen Teams des BMG in der Version 1.4 (11.11.2020), S. 23: „Verfügbarkeit von Kühlbehältnissen für eine konstante Temperatur zwischen 2°C bis 8°C“
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