Gehring Group inkludiert Menschen mit Behinderung in ihre betriebliche Organisation

– Mittelständisches Familienunternehmen gründet Inklusionsabteilung und schafft zahlreiche Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen

– Gehörlose Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter digitalisieren in ersten Kundenprojekten Dokumente von Chemie- und Mineralölkonzernen

Mit der Gründung einer Inklusionsabteilung führen die Inhaber der Gehring Group ihr soziales Engagement fort. So setzt der
mittelständische Spezialist für Aktenarchivierung, -logistik und -pflege jetzt am Standort Oberhausen sieben gehörlose Kolleginnen und Kollegen in festem Beschäftigungsverhältnis ein. Sie digitalisieren im hauseigenen Scan-Center
Dokumente von Kunden, unter anderem in Projekten für Chemie- und Mineralölkonzerne. Darüber hinaus arbeitet die Gehring Group in einem Forschungsprojekt mit der Hochschule Ruhr West an einer Lösung, die körperliche Beanspruchung
bei der Aktenerfassung ebenfalls weitestgehend zu minimieren. Ziel ist, auf diese Weise auch Menschen mit körperlichen Mobilitätseinschränkungen eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben.

Zum Hintergrund: Das Arbeitsleben nimmt nicht nur in zeitlicher Hinsicht einen großen Anteil des Alltags ein. Daher sieht sich die Gehring Group als Arbeitgeber in besonderem Maße der sozialen Verantwortung verpflichtet, einen wichtigen unternehmerischen und gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. 2020 und 2021 erfolgte in diesem Zuge die Auszeichnung des mittelständischen Spezialisten für Aktenarchivierung, -logistik und -pflege als „vorbildlich familienfreundliches
Unternehmen“. Bei der Vergabe des Siegels durch das Oberhausener Bündnis für Familie wurden förderliche Aspekte der ausgeglichenen Work-Family-Balance berücksichtigt wie etwa individuelle Arbeitszeitmodelle, Homeoffice in Buchhaltung, Verwaltung, Vertrieb und Geschäftsleitung, aber gerade auch zeitliche Flexibilität bei familiär bedingten Notfällen. Darüber hinaus erhielt die Gehring Group für ihre betriebliche Alters- und Gesundheitsvorsorge eine Top-3-Platzierung beim Deutschen bAV-Preis in der Kategorie KMU. Mit dem „Gehring Group Giraffenland“ wird außerdem ab 1. August 2022 eine neue Betriebs-Kindertagesstätte Eltern in Firmen und Öffentlichkeit insgesamt 120 Betreuungsplätze für ihre Kinder anbieten.

Gehörlose Kolleginnen und Kollegen im Einsatz

Livia Khaznakatbi, Leiterin des Scan Centers bei der Gehring Group, setzt die aktuell sieben Kolleginnen und Kollegen aus der Inklusionsabteilung sowohl in der Arbeitsvorbereitung als auch beim darauffolgenden Scannen ein. Vorbereitend
sind die Dokumente aus Mappen und Ordnern zu entheften, außerdem müssen sie von Büroklammern und Tackernadeln befreit und nötigenfalls glattgestrichen werden. „Diese Tätigkeiten erfordern ein hohes Maß an Sorgfalt und Konzentration. Dabei spielen das Hör- und einhergehend die lautsprachliche Kommunikationsfähigkeit keine Rolle“, so Livia Khaznakatbi. Lediglich die Schulung gestaltet sich je nach individuellem Grad der Beeinträchtigung etwas aufwändiger. „Wir erklären die Vorgänge zunächst und zeigen erst danach, wie man sie ausführt – Dinge also, die man sonst in einem vermittelt.“ Das gilt gerade auch dann, wenn Erklärungen schriftlich oder durch eingesetzte Gebärdendolmetscher zu vermitteln sind. Wegen der Corona-Pandemie schreibt die Gehring Group zudem aus Sicherheitsgründen das Tragen von FFP2-Atemschutzmasken vor; ein Lippenablesen ist daher momentan nicht möglich. „Unter dem Strich entscheidend ist jedoch das sehr gute Arbeitsergebnis und dass bei uns Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam zum Unternehmenserfolg beitragen.“

Gut angekommen und angenommen im Team

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Inklusionsabteilung sind aus den verschiedensten Bereichen zur Gehring Group gekommen. So etwa die gelernte Hauswirtschafterin Viviana Ortmann, die sich nach eigenem Bekunden über ihre zwar ganz andere als die ursprüngliche, aber umso interessantere Arbeit in einem sehr netten Team freut. Gut angekommen und angenommen fühlt sich auch Kerstin Tewes: „Für mich ist es super, dass ich hier so viele gehörlose Kolleginnen und Kollegen habe, mit denen ich mich in der Deutschen Gebärdensprache unterhalten kann. Aber auch die Hörenden sind sehr nett – einige haben sich sogar schon Gebärden gemerkt.

Marc Thiemann gefällt besonders gut, dass ihm sein Arbeitgeber in vielerlei Hinsicht entgegengekommen ist. „Nachdem man mich ganz geduldig eingearbeitet hatte, durfte ich selbstständig meinen eigenen Arbeitsbereich übernehmen.“ Damit er dort schnelle Hilfe bekommt, wenn es noch Fragen gibt, hat die Gehring Group ein stabiles Kommunikationssystem aufgebaut, das Anleitungen bei Bedarf auch von einem anderen Ort aus ermöglicht. Auch Damla Demir zeigt sich sehr zufrieden mit den ihr übertragenen Aufgaben und den gebotenen Hilfestellungen: „Die Arbeiten sind nicht zu schwer, aber doch anspruchsvoll. Man muss ganz genau aufpassen, was man tut, und generell sehr ordentlich vorgehen.“ Für Svetlana Engel schließlich steht die gute Vereinbarkeit mit dem Familienleben im Vordergrund: „Ich kann hier in Teilzeit arbeiten und die Gehring Group zeigt sich sehr flexibel in der Gestaltung der Arbeitszeiten.“

„Als Familienbetrieb liegt uns die verantwortungsvolle Gestaltung der Arbeitsstätte ganz besonders am Herzen. Das gilt gerade auch für das Einbeziehen von Menschen mit Behinderungen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt auf Probleme stoßen und bei uns eine berufliche Chance erhalten, wo sie in einem Team mit unseren Kolleginnen und Kollegen ohne Behinderung zusammenarbeiten und einen wertvollen Beitrag leisten“, erklärt Nils Gehring, Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsführung der Gehring Group.

Quelle: https://gehring.group

Foto „head“: Impression Scan Center bei der Gehring Group

Pressemitteilung veröffentlicht am 08.07.2021 in DMS / ECM, News (In- und Ausland).
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