Headless Commerce im B2B-Handel: Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Die Relevanz von Headless Commerce im B2B-Bereich ist (noch) nicht besonders ausgeprägt. Das belegt der neue B2Bkix und zeigt, vor welchen Hürden B2B-Unternehmen bei der Umsetzung von Headless Commerce stehen. Die wirtschaftliche Lage der B2B-Unternehmen bleibt positiv bewertet.
Auch im B2B-Handel gehört der Onlinekanal mittlerweile zum Alltag. Doch wie stehen B2B-Unternehmen Headless Commerce gegenüber? Dieser Frage widmet sich der B2B E-Commerce Konjunkturindex (B2Bkix) des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit der IntelliShop AG in seiner aktuellen Erhebung und zeigt, dass die Relevanz von Headless Commerce im Geschäftskundensegment bislang (noch) nicht besonders ausgeprägt ist.
Headless Commerce genießt geringe Priorität
Zwei Drittel sind sich einig: B2B-Unternehmen brauchen eine flexible Softwarelandschaft, um langfristig erfolgreich zu sein. Headless Commerce ist ein E-Commerce-Ansatz, bei dem der Onlineshop (Frontend) sowie Datenbanken oder andere IT-Systeme wie Warenwirtschaftssysteme (Backend) technisch voneinander getrennt werden. Das bedeutet, der Onlineshop kann bearbeitet werden, ohne dass sich diese Änderungen auf die IT-Systeme und Einstellungen im Backend auswirken. Bislang wird Headless Commerce im B2B-Bereich aber nur wenig priorisiert: Lediglich 36 Prozent schreiben ihm derzeit eine hohe bzw. sehr hohe Priorität zu. Dennoch setzt ein Fünftel der Befragten das Thema Headless Commerce bereits um, knapp ein Drittel will es weitertreiben und ein weiteres Drittel möchte sich zukünftig damit beschäftigen. Doch die Mehrheit gibt zu, dass die Umsetzung von Headless Commerce viel Kompetenz und Know-how erfordert. Hierbei herrscht vor allem hinsichtlich der IT-Infrastruktur sowie der Schulung der Mitarbeitenden Nachholbedarf: Um Headless Commerce voranzutreiben, müssen 65 bzw. 43 Prozent der befragten B2B-Unternehmen vor allem die Einführung neuer Tools oder Software fokussieren und die Mitarbeiter:innen für das Thema sensibilisieren.
Potenzial von Headless Commerce vorhanden
Trotz einiger Hürden, die bei der Einführung von Headless Commerce zu überwinden sind, sehen viele B2B-Unternehmen die Vorteile darin: 57 Prozent bewerten das Thema im Geschäftskundensegment als wichtig. Zudem gehen einige der Befragten davon aus, dass Headless Commerce den wirtschaftlichen Erfolg eines B2B-Unternehmens positiv beeinflussen und damit einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bieten kann. Die Konsequenz: 55 Prozent schätzen, dass das Thema im B2B-Bereich zukünftig deutlich an Relevanz gewinnen wird. Dabei versprechen sich die Unternehmen von Headless Commerce insbesondere eine hohe Flexibilität und eine große Skalierbarkeit.
Wirtschaftliche Lage weiterhin positiv bewertet
Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen bewertet ihre aktuellen E-Commerce-Umsätze positiv. Obwohl der Index das zweite Quartal in Folge sinkt, bleibt er trotz eines Minus von 11,5 Punkten im Vergleich zum letzten Quartal weiterhin auf konstant hohem Niveau. Für die Zukunft erwarten die befragten B2B-Verantwortlichen eine positive Entwicklung: 53 Prozent gehen davon aus, dass sich die E-Commerce-Umsätze in den kommenden zwölf Monaten verbessern werden. Die Gesamtumsätze werden von knapp zwei Dritteln der Befragten (59 %) positiv bewertet. Dennoch sinkt der Index leicht um 1,1 Punkte im Vergleich zum letzten Quartal. Auch der Index der zukünftigen Gesamtumsätze sinkt. Verglichen mit dem vorherigen Quartal verzeichnet er aber lediglich 0,9 Punkte weniger. Dennoch erwartet knapp die Hälfte (47 %) der B2B-Unternehmen eine Verbesserung ihres Umsatzes in den kommenden zwölf Monaten.
Quelle: www.ifhkoeln.de