Präsentationsplattform für modernste Software-LösungenLogiMAT 2022 in Stuttgart
Auf der LogiMAT 2022, Internationale Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement, präsentieren die Software-Entwickler dem internationalen Fachpublikum ihr aktuelles Produktportfolio für zukunftsfähige, effiziente Intralogistik. Prägende Trends sind Cloudlösungen und die Einbindung moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA).
In mitarbeiterintensiven Branchen wie der Logistik erschließen Automatisierung und Digitalisierung neue Möglichkeiten der Prozesseffizienz, Geschäftsentwicklung, Kundenbindung und Skalierbarkeit. Enabler dieser Erneuerungs- und Optimierungspotenziale sind die jeweils steuernden Softwaresysteme. Das Zusammenspiel von digitalen Technologien wie Cloud, Data Analytics, Augmented Reality oder Künstliche Intelligenz ermöglicht dabei die nächsten Schritte intelligenter Prozessautomatisierung, die Umsetzung datenbasierter Geschäftsmodelle und zusätzliche Faktoren der Wettbewerbsdifferenzierung. Welche Optionen die Software-Hersteller dabei mit ihrem aktuellen Produktportfolio für Intralogistik und Prozessmanagement bieten, zeigen die IT-Unternehmen auf der LogiMAT 2022 in den Hallen 6 und 8 auf dem Stuttgarter Messegelände. „Applikationen, Module und Systeme für schnelle Datenzusammenführung, -analyse und Prozessoptimierung, die die operativen Prozesse der Intralogistik und der Supply Chain verbessern“, konstatiert Messeleiter Michael Ruchty der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH aus München. „Intelligente IT-Lösungen zur Bewältigung der aktuellen Marktanforderungen und zukunftsfähigen Ausrichtung der Unternehmen.“
Das nach den Anbietern von Fördertechnik- und Automatisierungssystemen zweitstärkste Ausstellerkontingent auf der LogiMAT 2022 kommt mit einem umfassenden Überblick über die jüngsten Entwicklungen bei Transportmanagement-, Lagerverwaltungs- (LVS) und Warehouse Management Systemen (WMS) sowie bei Zoll-, Versandabwicklungs- und Exportkontroll-Systemen nach Stuttgart. Zudem präsentieren zahlreiche Anlagenbauer, Systemintegratoren und Flurförderzeuge-Hersteller Systeme für das Flotten-, Ressourcen-, Yard- und Zeitfenstermanagement sowie Steuerungssoftware für ihre Geräte, Systeme und Anlagen. Darunter eine wachsende Zahl von Unternehmen, die eigenentwickelte LVS beziehungsweise WMS vorstellen oder sich als SAP-Implementierungspartner positionieren. Als bestimmende Trends für die Exponate, die zugleich den Investitionsbedarf in der Intralogistik markieren, zeigen sich:
– die Einbindung von Methoden und Verfahren der Künstliche Intelligenz (KI)
– der Einsatz von Simulationssoftware und Digitalen Zwillingen in unterschiedlichsten Anwendungen
– Nachhaltigkeit/Ressourceneffizienz
– Systeme, Module und Applikationen für Big Data und Analytics
– smarte Lösungen aus der Cloud.
Vernetzte Daten analysieren
Technologien wie Bilderfassung, KI und Robotik werden eingebunden, um durch Automatisierung von Rechenprozessen der Software selbst zur weiteren Optimierung der Systemleistungen beizutragen. So lassen sich durch Nutzung maschineller Lernmechanismen für koordinierte Prozesssteuerung etwa Kommissionierwege und -zeiten um bis zu 30 Prozent reduzieren. Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML) und Robotic Process Automation (RPA) beschleunigen die Rechenprozesse. Das macht sie zu Technologien, die es Ingenieuren und Data Scientists ermöglichen, die riesigen Datenmengen einer vernetzten, digitalen Transformation zu strukturieren, zu analysieren und auszuwerten. „Vernetzte Intralogistiksysteme, die lernfähig sind und sich selbst optimieren können, werden schon in naher Zukunft eine große Rolle spielen“, betont Johann Steinkellner, CEO Central Europe bei TGW (Halle 5, Stand C13). Spezielle Algorithmen generieren dabei Mehrwert, indem sie etwa durch vorausschauende Analysen und daraus abgeleitete, belastbare Handlungsempfehlungen die operativen Prozesse der Intralogistik wie der Supply Chain optimieren.
So zeigt active logistics (Halle 6, Stand F61) das Tourenplanungssystem active smart tour mit integrierter KI. Das System soll die Tourenplanung beschleunigen. Dabei, so das Unternehmen, stellt die KI sicher, dass Terminzusagen und Kundenprioritäten erfüllt sowie ein Deckungsbeitrag erwirtschaftet wird. Sie laste vorhandenen Laderaum effektiver aus, kalkuliere effiziente Routen, verkürze mit ML die Fahrstrecken und verringere damit zugleich den CO2-Ausstoß. Sie überwacht zudem sämtliche Ankunftszeiten und vergibt kurzfristige Abholungen direkt an das naheliegendste Fahrzeug. Arvato Systems GmbH (Halle 8, Stand F55) stellt KI-basierte Anwendungen etwa für das Stammdatenmanagement vor. Zudem stehen smarte Applikationen zur Routenoptimierung oder Belieferungskonzepte mit (teil)autonomen Zustellungen im Fokus, die den CO2-Ausstoß insbesondere auf der letzten Meile reduzieren. Die Setlog GmbH (Halle 7, Stand C61) hat die kompletten Lieferketten im Blick und kommt mit neuen Tools für ihre Supply Chain Management (SCM)-Lösungen nach Stuttgart. Schwerpunkt des Messeauftritts bildet die erweiterte SCM-Software OSCA, die in fünf Lösungen mit erweiterten Tools demonstriert wird.
Simulationssoftware und digitale Zwillinge
Zur Optimierung der innerbetrieblichen Transporte dient das Realtime Location & Recognition System der Logivations GmbH (Halle 8, Stand F05), das mit Machine Learning alle Materialflüsse und Staplerbewegungen tracken, automatisch buchen sowie Scan- und Identifikationsvorgänge automatisieren kann. Fahrerlose Transportsysteme und Staplerleitsystem verschmelzen, autonome Transportsysteme haben völlig neue Möglichkeiten für Navigation, Hindernisvermeidung und die Kollaboration mit Menschen. Auf Basis eines digitalen Zwillings sollen sich zudem vielfältige Anwendungen erstellen lassen. Die Artschwager + Kohl Software GmbH, (Halle 6, Stand D73), präsentiert erstmals auf der LogiMAT ihr Task und Transport Management System TAMAS, das eine Integration autonomer mobiler Transportroboter und Gabelstaplerflotten in den Produktionsbetrieb ermöglicht.
Eine eher ungewöhnliche Entwicklung kann das internationale Fachpublikum bei der e.bootis ag (Halle 8, Stand F41) in Augenschein nehmen: die Abbildung der Intralogistikprozesse in einem ERP-System. Erstmals zeigt das Unternehmen in Stuttgart die modular individualisierbare e.bootis-ERPII Suite. Sie bietet unter anderem mit Transportmittelverwaltung, automatisierter Versandabwicklung, Kommissionierung, Bestandsverwaltung, Fördertechniksteuerung und Nachverfolgung Lösungsbausteine für zahlreiche Anforderungen mittelständischer Unternehmen der Großhandels-, Industrie- und Dienstleistungsbranche. Ziel ist es, Geschäfts- und Logistikprozesse vom Wareneingang bis hin zur Inventur zu digitalisieren und zu automatisieren.
Auch bei der Planung und Leistungsauslegung automatisierter Anlage und den Abläufen im Logistikzentrum kommen vielfach Simulationssoftware und digitale Zwillinge zum Einsatz. Mit ihnen lassen sich bereits im Vorfeld die Anlagenauslegung und Prozesse exakt abbilden und überprüfen. Gleiches gilt etwa für die Planung und Gestaltung optimaler Lieferketten und alternativer Supply Chains. Dabei unterstützen Softwaresysteme mit umfassenden Analyse- und Simulationsfunktionen das Supply Chain Network Design. So erstellt etwa die Software ipolog (Halle 1, Stand F31) für verbesserte kollaborative Zusammenarbeit bei der Logistik- und Montageplanung ein digitales Modell als digitalen Zwilling der künftigen Anlage, in dem alle notwendigen Daten zusammenfließen. In ipolog werden unterschiedliche Szenarien aufgebaut, simuliert und gegenübergestellt. Das Planungsszenario kann zum besseren Verständnis in 3D visualisiert werden.
Cloud-Anwendungen für die digitale Transformation bei KMU
Zentrale Systeme für die Verwaltung, Prozesssteuerung und Effizienz im Lager bilden die Lagerverwaltungs- und Warehouse Management Systeme. In diesem Softwarebereich sind zahlreiche Entwickler mit Neuerungen in Stuttgart. Parallel zeichnet sich ein Trend ab, die Systeme und Funktionalitäten weiter zu modularisieren und in frei kombinierbaren Zusammenstellungen sowie nach unterschiedlichen Abrechnungsmodellen aus der Cloud anzubieten. IT-Architekturen und -Anwendungen werden für die Cloud umgebaut und in die Cloud migriert oder auf die Nutzung Cloud-nativer Technologien ausgerichtet. Derartig Modelle aus der Cloud ermöglichen auch kleineren und mittelständischen Betrieben (KMU) Modernisierungen, Automatisierung und den komfortablen, finanziell überschaubaren Einstieg in die digitale Transformation.
Vor diesen Hintergründen präsentiert die Andreas Laubner GmbH (Halle 4, Stand B45) Innovationen rund um die automatische Datenerfassung sowie Lösungen für smarte und optimierte Prozesse zur Digitalisierung bei KMUs. Gezeigt wird unter anderem ein Modul mit Hard- und Software, das eine schnelle und unkomplizierte Implementierung von Transportrobotern über eine Cloud-Lösung ermöglicht. Die PureLoX Solutions GmbH (Halle 8, Stand D05) stellt als Neuerung die Warehouse-Management-Software plx.wmx vor. Eine neu entwickelte Software-Architektur auf einer Low-Code-Plattform ermöglicht Cloudfähigkeit sowie eine mobile Nutzung ohne Einschränkungen über Tablet und Smartphone. Gleichzeitig soll der Aufwand für Wartung, Anpassung und Weiterentwicklung gegenüber klassischen monolithischen WMS-Architekturen deutlich sinken. Die ABF GmbH (Halle 8, Stand D57) zeigt mit OneBase®MFT ein Lagerverwaltungssystem mit kontinuierlicher Materialverfolgung über sämtliche Transport- und Fördermittel via Real Time Location System (RTLS) sowie einer vollautomatischen, situationsadaptiven Materialflusssteuerung für innerbetriebliche Logistikprozesse.
Die PSI Logistics GmbH (Halle 8, Stand D70) hat gleich eine komplette Best-Practice-Lösung für den E-Commerce aufgelegt. Neben einem neuen, cloudbasierten Dienst PSIsrs für intelligente, proaktive und effiziente Routenplanung präsentiert das Unternehmen unter anderem eine branchenspezifisch vorkonfigurierte E-Commerce-Lösung des bewährten Warehouse Management Systems PSIwms. Das Best-Practice-Komplettpaket, das erstmals vorgestellt wird, ist cloudbasiert und speziell auf die für den E-Commerce und Omnichannel relevanten Prozesse und Arbeitsanforderungen ausgelegt. Die Branchenlösung erfordert keinen zusätzlichen Programmieraufwand und ermöglicht kurze Projektlauf- und Implementierungszeiten.
Sicherheit für die Kollaboration Mensch/Maschine
Einen weiteren Aspekt für die Optimierung des Materialflusses zeigt die Panasonic Tochtergesellschaft, der Plattformlösungsanbieter Blue Yonder (Halle 6, Stand A71) mit ihrem Luminate-Portfolio. Es bietet KI-gesteuerte Supply-Chain-Lösungen aus der Cloud und soll KI-Supply Chains agiler machen. Die Supply-Chain-Spezialisten der Remira Group GmbH (Halle 8, Stand D17) haben als Exponat die Premiere von Statcontrol Cloud im Gepäck. Die Neuheit aus dem Bereich Warehousing ist nach Herstellerangabe die erste vollständig zertifizierte Software-as-a-Service-Lösung für Stichprobeninventur und soll Anwendern einen sofortigen ROI ab der ersten Inventur ermöglichen.
IT-Lösungen zur gesteigerten Autonomie und Sicherheit von Maschinen und Industrierobotern stehen im Mittelpunkt des Messeauftritts der Blaxtair Arcure S.A. (Halle 10, Stand H30). Das Unternehmen ist auf KI für die Bildverarbeitung in der Industrie spezialisiert. Die neue cloud-basierte Lösung „Blaxtair Connect“ erhöht die Sicherheit von Menschen in der Nähe von Maschinen und hilft Unternehmen dabei, das angestrebte Ziel „Null Unfälle“ zu erreichen, indem sie Kollisionsrisiken proaktiv managen und so drastisch reduzieren können.
„Insgesamt bietet die LogiMAT 2022 damit einen abwechslungsreichen Überblick über die jüngsten Anwendungsoptionen durch Integration modernster Technologien und hilfreicher IT-Werkzeuge in die IT-Infrastruktur der Unternehmen“, resümiert Messeleiter Ruchty. „Der aktuell von Tata Consultancy Services (TCS) und Bitkom Research veröffentlichte Trendstudie ‚Nachhaltig geht nur digital‘ zufolge setzen drei Viertel der Großunternehmen auf Big Data. Das heißt sie nutzen Software-basierte Analyseinstrumente“. Für KMU trifft dies nicht einmal für die Hälfte der Unternehmen zu. Es gibt also noch deutliche Potenziale bei Nutzergruppen und Anwendungen. Die Software-Unternehmen sind gefordert, marktgerechte Lösungen zu entwickeln, die die digitale Transformation und KI-Anwendungen weiter voranbringen. Das wachsende Angebot an Cloud-Lösungen sowie Systemen, Modulen und Applikationen für Big Data und Analytics wie sie auf der LogiMAT 2022 präsentiert werden, zeigt die richtige Richtung auf. Jetzt müssen die Anwender agieren“
Quelle: www.logimat-messe.de
Schlagwörter: Logimat