Studie Urban Logistics: Neue Konzepte für mehr Flexibilität und Nachhaltigkeit
Die rasante Zunahme von E-Commerce und der damit verbundene Anstieg der Sendungen führt zu einer zunehmenden Verkehrs- und Umweltbelastung in den Städten. Die neue Zukunftsstudie zum Thema „Urban Logistics“ von Miebach Consulting in Kooperation mit dem globalen Immobilienberater JLL und dem Research Lab Urban Transport (ReLUT) der Frankfurt University of Applied Sciences zeigt auf, dass Unternehmen ihre Lieferkonzepte in die Städte überdenken und neue Wege gehen wollen.
Urban-Logistics-Konzepte liegen im Trend
Die an der Studie teilnehmenden Unternehmen wollen neue Konzepte für die urbane Logistik künftig nutzen. Hauptgründe für das Neugestalten der Städtelogistik sind aus Sicht der Befragten vor allem kundenorientierte Aspekte wie die Serviceverbesserung, die steigenden Kundenanforderungen und die dafür notwendige Erhöhung der Flexibilität und Nutzung von Synergieeffekten sowie der drohende Mangel an Zustellkapazität. Zudem wird die Notwendigkeit flexibler Anlieferungskonzepte für Pop-up-Stores gesehen.
Auch der konstant an Bedeutung gewinnende Aspekt der Nachhaltigkeit spielt in diesem Zusammenhang für die Unternehmen eine entscheidende Rolle. Die Luft- und Lärmbelastung durch Anlieferverkehr sind ebenso Gründe für neue Städtekonzepte.
Urban Consolidation Center und Micro Hubs gefragt
Ein Großteil (ca. 70 %) der an der Umfrage beteiligten Unternehmen kann sich die Nutzung von Urban-Logistics-Konzepten wie insbesondere Urban Consolidation Center (UCC) und Micro Hubs in näherer Zukunft vorstellen. Neben diesen werden weitere Konzepte wie beispielsweise Pick-up-Stationen als Zukunftstrend gesehen.
Aus Sicht der Befragten werden UCC vor allem für die Lagerung kurzfristig benötigter Produkte und Schnelldreher sowie für verbesserte Umschlagsmöglichkeiten in Betracht gezogen.
Sie eignen sich damit besonders, um die durch den Lieferverkehr begründete Verkehrsbelastung in Städten zu senken und den CO2-Fußabdruck durch die Verringerung der zurückgelegten Frachtstrecke durch die Optimierung der Route und die Nutzung von E-Mobilität und White Label Delivery zu reduzieren.
Ein Micro Hub wird insbesondere für die verbesserte Umschlagsmöglichkeit in Betracht gezogen.
Unterschiedliche Lösungsansätze für den Immobilienmarkt
Die Anforderungen an Logistikimmobilien in urbanen Räumen sind vielseitig und unterscheiden sich häufig von denen an herkömmlichen Logistikimmobilien. Aufgrund der knappen Verfügbarkeit von freien Flächen in urbanen Räumen müssen sich die Marktteilnehmer neuen Konzepten öffnen. Hier bietet nicht nur die Umnutzung von Bestandsflächen eine gute Chance, sondern auch das Entwickeln neuer Immobilienkonzepte.
Aus immobilienwirtschaftlicher Sicht werden vor allem multimodalen Logistik-Plattformen und Last Mile Fulfillment Centern eine hohe bzw. sehr hohe Bedeutung zugesprochen. Aufgrund der großen Konkurrenz anderer Nutzungsarten wie Wohnen, Büro, und Einzelhandel werden auch Mixed Use Projekte im Bestand und Neubau als wichtige Lösung betrachtet.
Herausforderungen von Urban-Logistics-Strategien
Trotz der zunehmenden Sendungsvolumina und der städtischen Abnehmer sowie einiger innovativer Techniken und Konzepte, ist die Wirtschaftlichkeit für Urban-Logistics-Konzepte nicht immer gegeben. Die Herausforderungen neuer urbaner Konzepte sind vor allem in den Bereichen gesetzliche Rahmenbedingungen, Rentabilität, Kooperation zwischen Partnern sowie Infrastruktur & Ressourcen zu sehen.
„Um diese Herausforderungen zu meistern, sollte die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gestärkt werden und Kooperationen bzw. Partnerschaften gebildet werden. Eine gesetzliche Absicherung und geeignete Rahmenbedingungen stecken den Rahmen für die Umsetzung. Zudem könnten finanzielle Anreize, eine Kostenförderung sowie Finanzierungsmöglichkeiten weitere Erfolgsfaktoren darstellen“ – so Studienleiter Prof. Dr. Bernd Müller-Dauppert, Miebach Consulting GmbH.
Der vollständige Ergebnisreport kann bei Ralf Hoffmann per E-Mail (hoffmann@miebach.com) angefordert werden.