Es kommt zu drastischen Lieferengpässen – so sollte sich der Onlinehandel für Weihnachten vorbereiten
Der Krieg in Europa führt dazu, dass viele Rohstoffe und Güter gegenwärtig nur in begrenzter Menge verfügbar sind. Sie können lediglich unter erschwerten Bedingungen eingekauft und transportiert werden. In vielen Shops ist die Warenknappheit jetzt schon zu erkennen. Insbesondere zum Weihnachtsgeschäft wird sie aber ihr volles Ausmaß erreichen.
Eine Entwicklung, die Nico Tettenborn mit Sorge betrachtet – in der er für den Onlinehandel aber auch erhebliche Chancen erkennt. Wie sich die Shopbetreiber jetzt aufstellen müssen, um vom Herbst- und Winterkonsum profitieren zu können, erläutert der E-Commerce-Experte in diesem Beitrag.
Das knappe Warenangebot ist Realität
Seit vielen Jahren greifen Shops auf das verknappte Produktsortiment als Marketingmaßnahme zurück. Warum auch nicht, immerhin wird dadurch bei den Kunden ein weiterer Kaufanreiz gesetzt: Waren, die nur in geringer Stückzahl vorrätig sind, gelten als heiß umkämpft. Für sie herrscht also eine erhöhte Nachfrage, der künstlich nachgeholfen wurde. Ein ebenso simples wie effektives Instrument der modernen Werbung, das hauptsächlich im Herbst- und Wintergeschäft zum Einsatz kommt. Doch wenn gegenwärtig von einer Warenknappheit die Rede ist, handelt es sich nicht um eine Marketingstrategie, sondern um die Realität. Umso mehr sind die Händler jetzt gefordert, für die kommenden Monate vorzusorgen.
Der Fokus liegt auf dem vierten Quartal
Der Arbeitsalltag eines Shopbetreibers kann stressig sein – immerhin gibt es viele Aufgaben, die erledigt werden müssen. Im Laufe der Zeit haben sich die meisten Händler darauf eingestellt. Sie wissen, auf welchen Herausforderungen der Fokus liegen muss. Doch derlei Erfolgsrezepte dürften im aktuellen Jahr kaum noch relevant sein. Denn jetzt haben sich die Rahmenbedingungen grundlegend verändert. Das primäre Ziel für die Verkäufer muss gegenwärtig in der Warenbeschaffung gesehen werden. Je besser es gelingt, sich im Sommer schon die Lager mit häufig nachgefragten Produkten zu füllen, desto höher steigen im Herbst und im Winter die Verkaufszahlen.
Kreatin zum besseren Verständnis der Lage
Wer das gegenwärtige Geschehen überblicken möchte, kann sich ein Beispiel aus der Fitnessbranche nehmen: Hier gilt das Kreatin seit vielen Jahrzehnten als Verkaufsschlager. Das für den Muskelaufbau verwendete Supplement war stets in großen Mengen verfügbar. Erst in den letzten Jahren wurden die damit angereicherten Produkte aber derart stark gehyped, dass die Nachfrage in kurzer Zeit deutlich angestiegen ist. Umso erschwerender kommt nun hinzu, dass der dafür benötigte Rohstoff nur noch unter großen Herausforderungen und Kosten erworben werden kann. Es liegt also eine tatsächliche Warenknappheit vor. Ein Umstand, der jene Unternehmen begünstigt, die sich vorab um genügend Kreatin bemüht haben.
Die Vorsorge dürfte sich lohnen
Je nach Produkt sollte es heute noch kein Problem darstellen, die gewünschten Waren zu beschaffen. Auch wenn die baldige Lieferung mit der Herausforderung verbunden ist, die Güter zunächst einzulagern. Eine Aufgabe, die den meist ohnehin knappen Lagerplatz deutlich einschränkt und die zusätzliche Kosten verursachen kann. Wichtig ist es nur, die Waren über einige Wochen hinweg vorrätig zu haben, um so der Knappheit zuvorzukommen. Ein lukratives Geschäft, bei dem das eingesetzte Geld als attraktives Investment angesehen werden kann: Im Herbst und im Winter wird die Nachfrage nach den nun mehr knappen Produkten drastisch ansteigen und somit zu hohen Umsätzen führen.
Über Nico Tettenborn:
Nico Tettenborn ist der Geschäftsführer der Marketingagentur MAKE IT TETTEN. Das Team hilft Start-ups und jungen Unternehmen dabei, ihre Marken und Produkte im Internet so zu positionieren, dass sie auf eine gesunde Basis kommen, von der aus stetes Wachstum gewährleistet ist. Dabei bedienen sie drei Bereiche: Online-Marketing, Marktplatz-Management und die kreative Arbeit, das heißt Bilder, Videos, Design, Motion-Design und auch 3D. Mehr Informationen unter: https://makeittetten.de
Quelle: MAKE IT TETTEN GmbH