E-Commerce: Die sieben wichtigsten Verpackungstrends 2023Branchenführer im Online-Handel setzen auf Automatisierung. Endkunden achten vermehrt auf das Thema Nachhaltigkeit. Verpackungsspezialist von Sparck Technologies stellt nach Analysen und Expertengesprächen zentrale Thesen auf.
Der Online-Handel wächst und mit ihm wachsen die Berge an Verpackungsmüll und das schlechte Gewissen der Paketempfänger. Dabei legen immer mehr E-Commerce-Unternehmen besonderen Wert auf positive Kundenerlebnisse. Das ist jedoch nicht alles: Claus Weigel, International Senior Sales Manager DACH bei Sparck Technologies, fasst die sieben wichtigsten Verpackungstrends für den E-Commerce zusammen. Der Verpackungsexperte stützt seine Aussagen nicht nur auf Studien und Marktanalysen, sondern auch auf Ergebnisse aus Kundengesprächen. Zu diesen zählen unter anderem ROFU, mymuesli.com und lampenwelt.de.
Die sieben Verpackungs-Trends 2023 auf einen Blick:
1. Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit werden wichtiger
2. Ressourcen werden besser verteilt
3. Saisonale Schwankungen und kurzfristige Peaks sind weniger problematisch
4. Prozessqualität rückt in den Vordergrund
5. Pakete werden kleiner und enthalten weniger Leerraum
6. Positive Kundenerlebnisses spielen eine größere Rolle
7. Nachhaltigkeit ist keine Floskel mehr
Im Detail: Das sollten Versender in puncto Verpackung 2023 beachten
- Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit werden wichtiger
Es gibt sie noch immer – die E-Commerce-Unternehmen, die in puncto Automatisierung weiterhin zögern. 2023 werden Effizienzsteigerungen jedoch noch wichtiger, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Denn die Ansprüche der Kunden in Sachen Liefergeschwindigkeit steigen. Versender, die in Ballungsräumen Warenzustellungen innerhalb eines Tages oder weniger Stunden versprechen, setzen häufig hochautomatisierte Intralogistikanlagen ein. Dadurch sparen sie in allen Bereichen des Lieferprozesses Zeit und können die Durchlaufzeiten im Versand reduzieren. Automatisierte Verpackungslösung produzieren beispielsweise bei Bedarf alle drei Sekunden passgenaue Kartons für Einzel- und Mehrfachbestellungen.
- Ressourcen werden besser verteilt
Neben dem Inventar sind die Arbeitskosten in der Regel der größte Kostenfaktor im Betriebsbudget eines Versandzentrums. Doch die Kosten sind nicht die größte Herausforderung – das ist der Arbeitskräftemangel. Damit sich Mitarbeiter auf höherwertige Aufgaben konzentrieren können, setzen führende Versender automatisierte Lösungen für Standardprozesse ein. Die Mitarbeiter werden zudem entlastet. Bei vielen Systemen sind hier nur wenige Fachkräfte für die Bedienung nötig. Die freigewordenen Kapazitäten werden für neue Aufgabenbereiche frei, sodass nicht nur die Mitarbeiter abwechslungsreichere Aufgaben übernehmen, sondern auch neue Geschäftsfelder von den Unternehmen entwickelt werden können.
- Saisonalen Schwankungen und kurzfristige Peaks sind weniger problematisch
Nachfragesteigerungen, die von Feiertagen, geplanten Aktionstage wie etwa dem Cyber Monday oder einer Jahreszeit hervorgerufen werden, stellen Einzelhändler aufgrund der Mengensteigerung oft vor Herausforderungen. Noch schwieriger ist der Umgang mit unerwarteten Ereignissen wie Hitzewellen oder Medienereignissen, die Nachfragenachschübe auslösen können. Wer auf einen automatisierten Verpackungsbereich zurückgreifen kann, schafft es ohne große Anstrengungen das Volumen schnell zu steigern und liefert immer in einer konstanten Qualität.
- Prozessqualität rückt in den Vordergrund
Menschliches Versagen ist natürlich, insbesondere bei sich wiederholenden, monotonen Aufgaben – es sorgt jedoch für ein negatives Kundenerlebnis. Durch eine automatisierte Verpackungslösung steigern Online-Versender ihre Zuverlässigkeit und sorgen für ein positives Kundenerlebnis. Passgenaue, automatisch produzierte Transportkartons sind beispielsweise stabiler als Pakete, in denen der vorhandene Hohlraum mit Füllmaterial gefüllt wird. Dadurch entstehen weniger Transportschäden und die Zahl der Retouren sinkt. Der Versender ist so sicher, dass ein unbeschädigtes, korrekt verpacktes Paket beim Endkunden ankommt.
- Pakete werden kleiner und enthalten weniger Leerraum
Am 30. November hat die EU-Kommission einen Vorschlag zu einer neuen EU-Vorschrift eingereicht. Demnach sollen künftig nur noch maximal 40 Prozent eines E-Commerce-Pakets aus Luft bestehen dürfen. Doch auch ohne Gesetzesänderung kann die Einsparung von Luft beim Versenden viele Vorteile bieten. Einige E-Commerce-Unternehmen setzen bereits auf kleinere Pakete mit weniger Hohlraumfüllung. Dies führt zu weniger Lkw-Ladungen und weniger Wellpappenverbrauch. Versender sparen so bei den Kosten für Kraftstoff und reduzieren gleichzeitig ihre Kohlendioxidemissionen um durchschnittlich ca. 30 Prozent.
- Positive Kundenerlebnisses spielen eine größere Rolle
„Logistik meets Marketing“ hat 2022 durch Lockdowns und daraus folgende Lieferengpässe an Bedeutung gewonnen. Ein positives Kundenerlebnis zu schaffen, wenn das Paket ankommt, ist vielen Versendern daher ein besonderes Anliegen. Um das zu erreichen, bedrucken sie die Versandkartons mit einem Markenbranding, individuellen Botschaften oder unterschiedlichen Marketingaktionen. Der erste Eindruck beim Endkunden bleibt so im Gedächtnis und zeigt, dass das Unternehmen den erwarteten Kundenkomfort bieten kann, ohne dass die Produktivität beeinträchtigt wird.
- Nachhaltigkeit ist keine Floskel mehr
Um dem schlechten Ruf des Online-Handels entgegenzuwirken, haben sich viele Unternehmen das Ziel gesetzt, kohlendioxidneutral zu werden. Denn einige Endverbrauchern überkommt ein schlechtes Gewissen nach einer Online-Bestellungen. Es dominiert das Bedürfnis nach nachhaltigen und ressourcenschonenden Prozessen. 57 Prozent der Kunden wären laut einer Studie von Seven Senders bereit, mehr Geld für eine nachhaltige Lieferung zu bezahlen. Dabei muss der Online-Handel nicht schlecht für den ökologischen Fußabdruck sein: Der Europäische Verband der Wellpappenhersteller (FEFCO) hat in einer Hotspot-Analyse herausgefunden, dass der elektronische Handel sogar dazu beitragen kann, den Verkehr und die Emissionen in städtischen Gebieten zu verringern. Eine einzige Lieferfahrt kann demnach viele Einzelfahrten von Kunden einsparen, die zu physischen Geschäften gehen; die Zahl der zirkulierenden Fahrzeuge würde sich dann verringern, heißt es in der Studie. Um das zu erreichen, verkleinern einige Unternehmen ihre Pakete. Denn durch die automatische Erstellung des kleinstmöglichen Pakets mithilfe innovativer Anlagen können Online-Händler bis zu 50 Prozent des Transportvolumens und bis zu 30 Prozent Wellpappe einsparen und so ihren Kohlendioxid-Fußabdruck verringern. Zusätzlich sparen sie im Durchschnitt 38 Prozent der Kosten für das Versandmaterial ein.
Quelle: www.sparcktechnologies.com
Schlagwörter: Sparck Technologies