LogiMAT öffnet Blick in die Zukunft von AutoID und Verpackung

Auf der LogiMAT 2023 zeigt die internationale Kompetenz aus Verpackungsindustrie und AutoID die jüngsten Ident- und zukunftsgerichteten Verpackungslösungen. Das präsentierte Spektrum der Exponate, mit denen beide Branchen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung fördern wollen, reicht von Komponenten zur Einrichtung von Mehrwegsystemen über innovative Material- und Maschinenentwicklungen für Umverpackungen mit Einzelzuschnitt on-demand bis hin zu zukunftsweisenden RFID-Anwendungen.

Prozesseffizienz und Nachhaltigkeit sind gegenwärtig zwei der maßgeblichen Herausforderungen sowohl für die Verpackungs- als auch für die AutoID-Branche. Umweltverträglichkeit, Mehrzweck- und Mehrwegtauglichkeit charakterisieren zunehmend das Konsumverhalten der Anwender und Verbraucher und fordern die Hersteller. Im Bereich der Verpackungsindustrie zeichnen sich dabei Trends ab, die die Märkte in den nächsten Jahren prägen werden: Kreislaufwirtschaftssysteme werden die Verpackungsbranche verändern. Generell werden Verpackungsmaterialien sorgsamer verwendet und die Bedarfsmengen rückläufig sein, obwohl Papier und Pappe zunehmend Kunststoffe und Einwegmaterialien ablösen. „Den auf der LogiMAT 2023 gezeigten Exponaten zufolge richten sich die aktuellen Verpackungslösungen offenbar auf steigende Nachfrage nach wiederverwendbaren, recycelten oder upgecycelten Materialien und Mehrweglösungen aus“, analysiert Messeleiter Michael Ruchty, EUROEXPO Messe- und Kongress- GmbH, München.
 
In vielen Bereichen entwickelt die Verpackungsindustrie neben der AutoID-Branche fälschungssichere Merkmale. Über Optical Readable Media (ORM) hinaus bindet die AutoID-Branche dabei moderne Technologien ein und bietet Lösungen für Produkt-, Marken- und Objektschutz sowie effizientes Warehousing oder Tracking & Tracing. Vor diesem Hintergrund zeigen die internationalen Hersteller und Anbieter beider Ausstellungsbereiche auf der LogiMAT 2023 ihre aktuellen Produktentwicklungen und Lösungsansätze für nachhaltige Intralogistik, Digitalisierung und Prozessautomatisierung.
 
Die Anbieter in Sachen Auto-ID und Verpackung sind in diesem Jahr in den Hallen 2 und 4 sowie auf der gesamten Südseite im Eingangsbereich Ost konzentriert. Dort erwartet die Messebesucher ein Angebotsspektrum, das von weiterentwickelten Kunststoff- und neuen, batterielosen Smart Labels über Scantore für Code-Erfassung „on-the-fly“ und Airpop-Verpackungen für den Transport und Versand temperatursensibler Produkte bis hin zu neu entwickelten vollautomatisierten Komplettsystemen von Verpackungsmaschinen für Papiertüten reicht.
 
Gehäuse für RFID-Label aus dem 3D-Drucker
 
Bei den AutoID-Lösungen stehen in diesem Jahr insbesondere RFID-Angebote im Fokus. Industrie 4.0 und das „Internet der Dinge“ fordern intelligente Geräte und Gegenstände, die sich als Schwarm untereinander selbst organisieren und mit immer kleineren Chips ihren Weg durch die Materialflüsse selbst steuern. Für den benötigten Datenspeicher und -austausch bietet RFID geeignete Optionen. So hat die GOD Barcode Marketing mbH (Halle 4, Stand 4D05) ihr Portfolio erweitert und zeigt einen neuen RFID-Reader in Form eines RFID-Tunnels, der in Sekundenschnelle vollautomatisiert Daten identifiziert und erfasst. Die Faubel-Gruppe (Halle 2, Stand 2B25) präsentiert erstmals wartungsfreie, batterielose Smart Labels, die über eine Cloud-Anwendung funktionieren. Die Label sind als standardisierte Varianten sowie mit Gehäuse aus dem 3D-Druckern erhältlich, das verschraubt, verklebt, mit Magnet oder Klett angebracht werden kann. iDTRONIC GmbH (Halle 2, Stand 2C05) unterstreicht mit einem „weltweit einzigartigen, ultraflachen und kompakten RFID-TrackMini zur Personen- und Objektidentifikation im In- und Outdoor-Bereich“, so der Hersteller, die Funktion von RFID-Lösungen beim Produkt-, Marken- und Objektschutz. Mit seinem 3 mm-Design bringt das Leichtgewicht lediglich 13 Gramm auf die Waage. Mit neuen, ebenfalls miniaturisierten Transpondern für zuverlässige RFID-Anwendungen mit Near Field Communication in metallischen Umgebungen kommt die Neosid Pemetzrieder GmbH & Co. KG (Halle 2, Stand 2C05) nach Stuttgart.
 
Für metallisches Umfeld sollen auch RFID-Lösungen der DistaFerr-Reihe geeignet sein, die die Schreiner Group GmbH & Co. KG (Halle 2, Stand 2C05) auf der LogiMAT vorstellt. Die Label brücksichitigen laut Hersteller die speziellen physikalischen Eigenschaften von Metall, die perfekt auf ESD-Behältern funktionieren, den hohen Anforderungen von Mehrwegtransportbehältern (RTI) gerecht werden und extreme Temperaturen von bis zu 230 °C überstehen. Die inotec group (Halle 2, Stand 2D15) zeigt ein patentiertes RFID-Multileveletikett fürs Lager, das alle Ebenen eines Regals in einem Etikett zusammenfasst.
 
Neben den Innovationen für RFID-Anwendungen zeigt die AutoID-Branche auf der LogiMAT 2023 weitere Neuerungen in den klassischen Anwendungsbereichen. So präsentiert die AIT Goehner GmbH (Halle 2, Stand 2D11) ein universal einsetzbares SmartGate, das an der Lkw-Laderampe automatisch Codes in Bewegung liest. Das Scantor erfasst sämtliche 1D- und 2D-Codes einer Palette an einer, zwei oder drei Seiten, während die Palette mit bis zu 4 km/h hindurch bewegt wird. Handlicher ist das Scannen via 5G Rugged Android™ und 10″ Tablet-Gerät HT102, das die AMobile Intelligent Corp. in Halle 4 (Stand 4A64) vorstellt.
 
Im Druckerbereich der AutoID-Branche werden in den beiden Hallen neue Kombigeräte und Applikatoren gezeigt. Mit dem jetStamp® 1025 sense etwa kombiniert die Ernst Reiner GmbH & Co. KG (Halle 4, Stand 4G08) Kennzeichnung und Erfassung in einer Allroundlösung. Kombiniert mit einem aufsteckbaren Scanner für 1D- und 2D-Codes wird aus dem mobilen Drucker ein 3-in-1-Gerät: Daten werden erfasst, verarbeitet und neue, unternehmens- oder produktspezifische Kennzeichnungen aus- beziehungsweise aufgedruckt. Die Seiko Instruments GmbH (Halle 4, Stand 4F34) präsentiert ihre neue SLP720RT-Etiketten- und Belegdruckerserie für trägerbandlose Etiketten. Die produzierten Liner-less-Etiketten sind selbstklebend auf nahezu jeder Oberfläche. BLUHM Systeme GmbH (Halle 2, Stand 2A07) hat den Palettenetikettierer Legi Air AP 182 neu entwickelt. Für den Applikator sind sieben Verfahrwege programmierbar, auf denen er zwei- oder dreiseitig bis zu 120 Paletten pro Stunde kennzeichnet. Mit einer besonderen Digitalisierungslösung ist die COT Computer OEM Trading GmbH (Halle 4, Stand 4C09) in Stuttgart. Ihre ePaper lassen sich an Oberflächen und Ladungsträgern montieren, sollen den Druckvorgang im klassischen Etikettendruck ersetzen und Verbrauchsmaterial einsparen. Dazu werden alle erforderlichen Daten im Bildformat auf ein ePaper von COT geladen. Die Übertragung von Daten erfolgt unabhängig von WLAN, Bluetooth oder RFID über Optical Wireless Communication (OWC).
 
Komplettlösung für maßgeschneiderte Transportkartons
 
Mit einem ähnlich breiten Spektrum an Neu- und Weiterentwicklungen kommen die Vertreter der Verpackungsbranche nach Stuttgart. Sie stehen mit ihren Produktentwicklungen gegenwärtig in einem vielschichtigen Spannungsfeld. Materialverknappung, gestiegene Material- und Produktionskosten sowie wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Angeboten fordern innovative Lösungen. Den Anforderungen stellen sich die Aussteller auf der LogiMAT 2023 mit Komponenten zur Einrichtung von Mehrwegsystemen, automatisierten Verpackungsmaschinen für individuelle Fertigung von Umverpackungen mit Einzelzuschnitt on-demand sowie Lösungen für optimierten Materialeinsatz und -einsparungen. So etwa die Papertec Baureihe der BVM Brunner GmbH & Co. KG (Halle 4, Stand 4B21). Ob Socken oder Jacke, von Paket zu Paket passen die Geräte Papierformate individuell an die zu verpackende Produktgröße an. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Sparck Technologies BV (Halle 2, Stand 2B31) mit den automatisierten Verpackungsmaschinen „CVP Everest“, die „CVP Impack“. Die Lösungen vermessen, schneiden, falten, verkleben und etikettieren pro Stunde bis zu 1.100 maßgeschneiderte Transportkartons.
 
Zur Umstellung von Kunststoffverpackungen auf Papier- beziehungsweise Wellpappverpackungen zeigt die FPS Flexpack GmbH (Halle 2, Stand 2D18) als nachhaltige Lösung die Wabenpalette WAPAL und das Paletten-Wickelpapier PaperStretch. Das Wickelpapier besteht aus natürlichem Kraftpapier, wird aus PEFC-zertifizierten Fasern hergestellt und ist vollständig recyclebar. Die Wabenpalette ist ebenfalls vollständig recyclebar und spart durch ihre Struktur Material. 75 Prozent leichter als Holzpaletten und ohne internationale Importeinschränkungen wird sie vom Hersteller für den Luftverkehr annonciert. Als weitere nachhaltige Alternative zu Plastik präsentiert die WEBER Verpackungen GmbH & Co. KG (Halle 4, Stand 4B02) die E-Commerce Versandtasche Send Bag und den ersten wiederverschließbaren Papierbeutel Loc Bag. Beide aus 100 Prozent Recycling-Papier. Als kostengünstiges Transportschutz-Material für unterschiedlichste Branchen und Einsatzzwecke stellt zudem die karopack GmbH (Halle 2, Stand 2F30) neue reißfeste und staubundurchlässige Polsterkissen aus Altkarton vor.
 
Rohstoffe und Produkte in Kreislaufsystemen
 
Die internationalen Vertreter der kunststoffverarbeitenden Verpackungsindustrie auf der LogiMAT 2023 stellen zum Thema Nachhaltigkeit mit ihren neuen Verpackungslösungen vor allem Recycling und Wiederverwendung in den Vordergrund. Eine neue, temperaturstabile Cycle Thermobox der OHLRO Hartschaum GmbH (Halle 2, Stand 2F14) etwa weist einen recycelten Styroporanteil auf. Serviceangebot des Herstellers: Nach vorheriger Rücksprache nimmt OHLRO gebrauchtes Styropor zurück und führt es der Wiederverarbeitung zu. ORBIS Europe GmbH (Halle 4, Stand 4G64), setzt zur Förderung des Nachhaltigkeitsgedankens auf Rohstoffkreisläufe. Auf der LogiMAT 2023 präsentiert der Hersteller mit PlastiCorr® eine neuartige Mehrweg-Verpackungslösung, die im Gefahrgutbereich Boxen aus Wellpappe und Kartonage ersetzen sollen. Nach Nutzungsende kauft Orbis die Kunststoffprodukte zurück, recycelt sie und nutzt sie für neue Produkte. Das belgische Unternehmen Smart-Flow Europe SA (Halle 4, Stand 4B71) zeigt auf seinem Stand mit der SF 600P PREM eine neue „halbe“ Eurokunststoffpalette sowie die faltbaren, in der Höhe variablen Mehrweg-Kunststoffboxen G-4622 und G-6433 – alle 100 Prozent recycelbar. Als Weltneuheit zeigt überdies die Craemer GmbH (Halle 4, Stand 4B27) mit HB3 die nach eigenen Angaben „erste und einzige komplett geschlossene Palettenbox auf dem Markt mit verschweißten Kufen“. Die Box weist ein Eigengewicht (ohne Versteifungsprofile) von rund 42 Kilogramm aus, fasst ein Volumen von 580 Litern, verträgt mehr als 5.000 Kilogramm Stapellast und hat 900 Kilogramm Nutzlast.
 
Fokus Identifikation und Verpackung auch im Rahmenprogramm
 
Parallel zur Leistungsschau der internationalen Aussteller aus Verpackungs- und AutoID-Branche stellt das Tracking & Tracing Theatre (T&TT) in Halle 2, Stand 2C09, aktuelle Szenarien für den Einsatz von AutoID-Technologien vor. Im Zentrum der Informationsveranstaltungen stehen die Potenziale von AutoID für die Digitale Transformation der Supply Chain auf dem Weg zur Smart Factory. Zudem erhalten die Teilnehmer Unterstützung bei der Ermittlung von Chancen zur Optimierung und Digitalisierung der Prozesse im eigenen Unternehmen. Darüber hinaus veranstaltet der Fachverband AIM-D am dritten Messetag in der LogiMAT-Arena im Atrium, Eingang Ost, das Fachforum „Digital Supply Chain: Gestaltung und Optimierung“. Darin erörtern die geladenen Experten wie AutoID-Systeme erfolgreich in die Software integriert werden, sowie Cloud-Anbindungen und den Aspekt Security. „Mit dem Aussteller- und Informationsangebot in den Hallen 2 und 4, den insgesamt gezeigten Innovationen und vermittelten Lösungsansätzen, bietet die LogiMAT 2023 einen Blick in die Zukunft von AutoID und Verpackung“, resümiert Messeleiter Ruchty. „Der Fokus der Aussteller auf Prozesseffizienz und Nachhaltigkeit vermittelt dem Fachpublikum die wichtigsten Entscheidungsaspekte für langfristige Investitionssicherheit. Diese Gelegenheit sollten vor allem jene nutzen, die vor der Einbindung beziehungsweise Ablösung von AutoID-Technologien oder modernen Verpackungslösungen stehen.“

Quelle: www.logimat-messe.de

Pressemitteilung veröffentlicht am 07.03.2023 in News (In- und Ausland).
Schlagwörter: